Göteborg, Christinae kyrka (deutsche Kirche)

Orgel von Marcussen & Søn (Åbenrå), 1864, umgebaut durch Anders Magnusson (Göteborg), 1927/70, und Tostareds Kyrkorgelfabrik, 2003.


© Gabriel Isenberg, 16.02.2010
© Gabriel Isenberg, 16.02.2010

Die 1623 gegründete deutsche Gemeinde in Göteborg erhielt 1634 ihre erste Kirche. Da Königin Kristina (1626–1689) den Bau finanziell gefördert hatte, wurde die Kirche nach ihr benannt.

Die erste Orgel, erbaut von Meister Hans Horn (Göteborg) 1668, wurde schon im folgenden Jahr beim großen Stadtbrand ein Raub der Flammen.

Nach dem 1672 vollendeten Wiederaufbau der Kirche erfolgte 1674 der Bau einer neuen Orgel, für die Reparaturen in den Jahren 1684, 1696 (Joh. Georg Amthor) und 1710 nachgewiesen sind. Diese Orgel wurde erneut bei einem Großbrand am 14. Januar 1746 stark beschädigt und konnte danach nur notdürftig wiederhergestellt werden.

1788 baute Johan Ewerhardt aus Skara eine neue große Orgel mit 33 Registern auf zwei Manualen und Pedal; die Einweihung fand am 10. August 1788 statt. Das Gehäuse fertigte der Bildhauer Peter Sacco unter der Aufsicht des Stadtarchitekten Carl Wilhelm Carlberg; in diesem Zusammenhang wurde auch die Empore umgebaut. 1827 und 1862 fanden Reparaturen statt, bevor die Orgel 1863 nach Stafsinge in der Provinz Halland verkauft wurde, wo sie bis heute besteht.

In der Christinae kyrka baute die dänische Fa. Marcussen & Søn aus Åbenrå 1864 eine neue Orgel mit 41 Registern auf drei Manualen und Pedal. 1927 erfolgte ein umfassender Umbau durch die Fa. Anders Magnusson (Göteborg). Die gleiche Firma nahm 1970 eine Renovierung vor, bei der u. a. die Prospektpfeifen in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt und rund 30 Register erneuert wurden. Die jüngste Renovierung erfolgte 2003 im Anschluss an eine umfassende Kirchensanierung durch die Tostareds Kyrkorgelfabrik unter Leitung von Tore Johansson.

Das Gehäuse sowie einige der Register von 1864 sind erhalten. Technisch basiert die Orgel im Wesentlichen auf den Umbauten von 1970. Sie hat gemischte Trakturen, wobei die elektronische Setzeranlage vom Umbau aus dem Jahre 2003 stammt. Die Windladen sind als Schleifladen gebaut. Die Spielanlage ist in die Orgelfront eingebaut; die Registerzüge sind zu beiden Seiten der Anlage angebracht. Die Setzeranlage wird über ein Tableau links über dem Obermanual sowie Schalter unter dem ersten Manual und Fußtritte bedient. Es gibt zwei Schwelltritte für die schwellbaren Werke sowie einen Registercrescendo-Tritt.

I. MANUAL | C–g³

Principal 16’

Borduna 16’

Principal 8’

Flauto major 8’

Flöjt Harmonik 8’

Viola da Gamba 8’

Octava 4’

Qvinta 3’

Octava 2’

Cornett V

Mixtur V

Tuba 16’

Trumpet 8’

Koppel III–I

Koppel II–I

Koppel I 4'

II. MANUAL (SW) | C–g³

Principal 8’

Flagflöjt 8’

Gedakt 8’

Fugara 8’

Octava 4’

Gemshorn 4’

Rörflöjt 4’

Waltflöjt 2’

Qvinta 1 1/3’

Mixtur III

Fagott 16’

Corno 8’

Tremolo

Koppel III–II

III. MANUAL (SW) | C–g³

Gedakt 16’

Violin-Principal 8’

Dubbelflöjt 8’

Salicional 8’

Voix celeste 8’

Octava 4’

Flauto dolce 4’

Violin 4’

Nasard 2 2/3’

Piccolo 2’

Ters 1 3/5’

Mixtur I–III

Oboe 8’

Tremolo

PEDAL | C–f¹

Untersatz 32’

Principal 16’

Subbas 16’

Octava 8’

Gedakt 8’

Violoncell 8’

Octava 4’

Nachthorn 2’

Contrabasun 32’

Basun 16’

Trumpet 8’

Trumpet 4’

Koppel III–P

Koppel II–P

Koppel I–P


Elektronische Setzeranlage, abschließbar; Registercrescendo (Zug als Einschalter).

Schleiflade, mechanische Spieltraktur und elektrische Registertraktur.

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S-41114 Göteborg | Norra Hamngatan 16


Quellen und Literatur: Maria Sidén, Christinæ Kyrka. Inventering av Göteborgs kyrkobyggader, rapport II, Göteborg 2002, S. 45 ⋄ Göteborgs stifts orgelinventering 2006-2008 [03.05.2023] ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 365 | Diese Orgel habe ich am 16.02.2010 besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 03.05.2023