Tilburg, St. Jozef

Chororgel

Orgel von François Bernard Loret (Mechelen), 1859.


© Gabriel Isenberg, 04.08.2011
© Gabriel Isenberg, 04.08.2011

Die in den Jahren 1872–89 in zwei Bauphase erbaute neugotische Basilika St. Jozef in Tilburg verfügt seit 2008 über zwei Orgeln: zum einen die » große Orgel der Gebr. Smits (1893/94) auf der Westempore, zum anderen die Chororgel in der Chorachse, an der linken Seite der Altarinsel.

Die Chororgel stand ursprünglich in der alten Rektoratskirche der Brüder Unserer Lieben Frauen an der Gasthuisstraat in Tilburg, für die sie François Bernard Loret (Mechelen) 1859 gebaut hatte. Als diese Kirche durch einen Neubau abgelöst wurde, versetzte die Orgelbauwerkstatt P. Vermeulen (Weert) das Instrument 1905 dorthin; dabei ergänzten sie ein selbständiges Pedalwerk auf pneumatischen Membranenladen (System Weigle) und fertigten einen neuen Spieltisch. Die inzwischen (seit 1917) zur Pfarrkirche erhobene Kirche am Gasthuisring wurde 1958 erneut durch einen modernen Neubau ersetzt. Auch hier stellte die Fa. Gebr. Vermeulen die Orgel nach Renovierung in angepasster Form wieder auf, wobei vor allem die beiden seitlichen Türme in der Höhe gestutzt wurden.

1976 wurde die Orgel schließlich unverändert in die St.-Theresiakerk in Tilburg überführt, wo sie rund 20 Jahre lang ihren Dienst tat. 1997 wurde die St.-Theresiakerk profaniert und anschließend in ein Wohnhaus umgebaut. Die Loret-Orgel fand nach jahrelanger Einlagerung schließlich 2008 ihre neue Heimat am heutigen Standort in der St.-Jozsefkerk – nach der Restaurierung durch die Fa. Elbertse Orgelmakers aus dem niederländischen Soest präsentiert sich das Instrument heute wieder im ursprünglichen Zustand mit den Ergänzungen von 1905. Die 1976 entfernten neugotischen Bekrönungen des Orgelgehäuses wurden rekonstruiert. Das 1905 hinzugefügte Pedalwerk erhielt ein neues Gehäuse, das sich, durch einen Stimmgang getrennt, hinter dem Hauptgehäuse befindet. Der für beide Manualwerke vorhandene Schwellkasten wurde entfernt, da seine Wirkung nur unzureichend war und diese Einrichtung vermutlich ohnehin erst später hinzugefügt wurde. Auch der auf der Chorseite frei stehende Spieltisch wurde komplett restauriert. Im Laufe des 20. Jahrhunderts erfolgte Dispositionsänderungen wurden rückgängig gemacht. Am 30. November 2008 erfolgte die Einweihung der restaurierten Orgel.

I. HOOFDWERK | C–f³

Bourdon 16

Prestant 8

Bourdon 8

Prestant 4

Holfluit 4

Cornet 4st [4' Disk.]

Trompet 8

Man. Pos.

II. POSITIEF | C–f³

Bourdon 8

Viola 8

Salicet 4

Fluit 4

Flageolet 2

PEDAAL | C–d¹

Subbas 16

Fluitbas 8

Fagot 16

Ped. Man.

Ped. Pos.


Mechanische Schleiflade in den Manualen, pneumatische Membranenlade im Pedal.

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NL-5038 CL Tilburg | Heuvelring 122

 


Quellen und Literatur: Tilburgse Orgels in Beeld, Tilburg 1993, S. 6–8 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 420 | Diese Orgel habe ich am 04.08.2011 im Rahmen der 59. Internationalen Orgeltagung der Gesellschaft der Orgelfreunde in 's-Hertogenbosch besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 23.11.2024.