Vörstetten, ev. Kirche

Bereits in der alten Kirche von Vörstetten bei Freiburg im Breisgau hatte es eine Orgel gegeben, dabei handelte es sich um die alte Lettnerorgel des Breisacher Münsters, die 1761 nach Vörstetten gekommen war.

Die heutige Kirche ist ein klassizistischer Saalbau aus dem Jahr 1803, erbaut nach einem Entwurf von Friedrich Weinbrenner, der auf den Grundmauern der Vorgängerkirche errichtet wurde. Aus dem gleichen Jahr stammt auch die Orgel: Sie ist ein Werk des Waldkircher Orgelbaumeisters Mathias Martin und steht als seitenspielige Brüstungsorgel auf der Empore über Altar und Kanzel.

Nach kleineren Reparaturen im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Orgel 1884 durch Fridolin Merklin aus Freiburg renoviert – dabei erhielt das Gehäuse eine neue Farbfassung, und einige Register wurden ausgetauscht. Weitere Veränderungen erfolgten 1897 durch dessen Sohn August Merklin.

Eine erste Restaurierung erfuhr die Orgel 1972/73 durch Hans Theodor Vleugels aus Hardheim. Dabei wurde die Disposition auf den Urspungszustand zurückgeführt; allerdings erweiterte man aus praktischen Gründen die ursprünglich nur bis dº reichende Pedalklaviatur um eine ganze Oktave (auf elektrisch angesteuerter Schleiflade hinter dem Orgelgehäuse) und ergänzte eine Pedalkoppel. Eine zweite Restaurierung nahm die Fa. Waldkircher Orgelbau Jäger & Brommer im Jahr 2003 vor. Die Orgelbauer rekonstruierten die ursprüngliche Stimmtonhöhe im französischen Kammerton mit a¹ = 393 Hz und bauten eine neue Klaviatur ein. Auch die große Handschöpfanlage, die links neben dem Orgelgehäuse zu sehen ist, wurde rekonstruiert. Der erweiterte Pedalumfang sowie die Pedalkoppel blieben erhalten. Von den 16 klingenden Registern sind 9 komplett, zwei weitere teilweise original erhalten.

Die Spielanlage ist auf der rechten Seite in die Orgel eingebaut. Die Registerzüge (darunter auch der Zug für die Pedalkoppel) befinden sich unmittelbar über und rechts neben der Klaviatur.