Rath-Heumar, St. Cornelius

Orgel von Orgelbau Weimbs (Hellenthal), 1997.


Bildersammlung Gabriel Isenberg (Bildquelle unbekannt)
Bildersammlung Gabriel Isenberg (Bildquelle unbekannt)

Die heutige St.-Cornelius-Kirche im rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Rath-Heumar geht im Kern auf einen klassizistischen Bau von 1833/34 zurück, der 1880/81 und 1886 durch das Querhaus im Westen (mit der Orgelempore) und den Turm erweitert wurde.

Erst 1930 erhielt die Kirche ihre erste Orgel: ein Werk der Fa. Georg Stahlhuth (Aachen) mit 24 Registern, elektrischen Trakturen und einem Freipfeifenprospekt.

Im Krieg trugen Kirche und Orgel Beschädigungen davon, die in den 1950er-Jahren beseitigt wurden. Dabei erfolgte auch eine Umintonation, und das Pfeifenwerk wurde nun zweigeteilt mit einer neuen Prospektgestaltung hinter die beiden äußeren Emporenbögen gesetzt.

Im Anschluss an die Kirchenrenovierungsarbeiten in den 1990er-Jahren erfolgte der Bau der heutigen Orgel. Das 1997 von der Fa. Weimbs in Hellenthal erbaute Instrument orientiert sich – inspiriert durch die Architektur des Kirchenraums – am Stil der italienischen Orgel. Die Planungen nahm Valentin Micken nach einem Dispositionsentwurf von Prof. Hans Dieter Möller (Düsseldorf) vor, die Intonation führten Friedbert und Frank Weimbs aus. Wenngleich die Orgel nicht als Stilkopie bezeichnet werden kann und nach Maßstäben des zeitgenössischen Orgelbaus konzipiert wurde, kann sie doch einige italienische Eigenschaften aufweisen, u. a. die Prinzipalschwebung Voce umana, die Oktavkoppel Terza mano und das Schlagwerk. Die Orgel hat einen Winddruck von 55 mmWS im Bass und 60 mmWS im Diskant sowie 70 mmWS im Pedal; der Wind ist sehr lebendig. In dem zu allen Seiten geschlossenen Gehäuse ist das Pedalwerk an der Rückwand aufgestellt. Im vorderen Teil steht das Hauptwerk und darunter das schwellbare Recitativo.

Der Spieltisch ist an der linken Seite in das Gehäuse eingebaut. Die Registerzüge befinden sich in einer Reihe über dem Notenpult, die Koppelzüge sind in die Klaviaturbacken eingelassen, ebenso die Terza mano, die mit dem entsprechenden Fußtritt korrespondiert. Ganz rechts ist der Fußtritt für die „Timballi“ angebracht.

2016 führte Orgelbau Josef Potthoff (Bergisch Gladbach) im Anschluss an Renovierungsmaßnahmen in der Kirche eine Reinigung und Überholung der Orgel durch.

I. PRIMA TASTIERA | C–g³

Voce umana 8’

Principale 8’

Flauto 8’

Ottava 4’

Decimaquinta 2’

Decimanona 1 1/3’

Vigesimaseconda 1’

Ripieno III file 2/3’

Tromba 8’

II / I

II. RECITATIVO | C–g³

Principale di legno 8’

Flauto camino 4’

Flauto XII 2 2/3’

Ottavino 2’

Cornetta 1 3/5’

Violona celesta 16’

Oboe 8’

Tremolo

PEDALE | C–f¹

Contrabassi 16’

Basso 8’

Fagotto 16’

II / P

I / P


Terza mano [ab c¹, nicht ausgebaut], Timballi, Jalousieschweller für Recitativo.

Mechanische Schleiflade.

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D-51107 Köln-Rath-Heumar | Eiler Straße 98


Quellen und Literatur: Festschrift zur Orgelweihe, Köln-Rath-Heumar 1997 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 152 | Diese Orgel habe ich am 19.03.2002 besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 18.05.2023.