Kaan-Marienborn, St. Bonifatius

Orgel von Johannes Klais (Bonn), 1942.


 © Gabriel Isenberg, 11.09.2005
© Gabriel Isenberg, 11.09.2005

Die St.-Bonifatius-Kirche im Siegener Stadtteil Kaan-Marienborn ist ein neobarocker Saalbau aus dem Jahr 1933. Nachdem in den ersten Jahren ein zweimanualiges Pedalharmonium Verwendung gefunden hatte, konnte 1942 – mitten im Zweiten Weltkrieg – eine Pfeifenorgel von der renommierten Bonner Orgelbauwerkstatt Johannes Klaus angeschafft werden. Das Opus 962 der Fa. Klais wurde zum Großteil aus Privatspenden finanziert.

Die Kirche war bei einem Bombenangriff am 1. Februar 1945 stark beschädigt worden und 1948 wiederhergestellt. Inwiefern auch die Orgel davon betroffen war, ist nicht dokumentiert.

Bis heute ist das Instrument unverändert erhalten. 1967 erfolgte eine Reinigung durch die Fa. Kemper & Sohn (Lübeck), 1978/79 führte die Erbauerfirma Klais eine Überholung durch. Im Rahmen der letzten Kirchenrenovierung, verbunden mit einer Reinigung und Generalüberholung der Orgel durch die Orgelbauwerkstatt Hans Peter Mebold (Siegen) 2002/03, erhielt das Orgelgehäuse eine neue Farbfassung; dabei wurde auch die Elektrik im Spieltisch komplett erneuert.

Die Orgel besitzt einen schlichten, dreiteiligen Freipfeifenprospekt; die Pedalregister stehen im hinteren Bereich. Im Untergehäuse ist die Balganlage untergebracht. Der über elektrische Trakturen verbundene Spieltisch steht frei auf der rechten Seite der Empore. Die an der Registerwippe mit „Sub II–I“ gekennzeichnete Manualkoppel ist heute eine Superoktavkoppel – wahrscheinlich eine nachträgliche Änderung von 1978/79. Bemerkenswert ist die Disposition der Mixtur im Nebenwerk, während das Hauptwerk mit Sesquialter als „Klangkrone“ besetzt ist. Der Gesamtklang der Orgel ist füllig, die Einzelstimmen mischen sich gut.

I. HAUPTWERK | C–g³

Prinzipal 8’

Liebl. Gedackt 8’

Querflöte 4’

Octave 4’

Sesquialter 2f. *

Koppel II–I

Superkoppel II–I [Bez.: Sub]

II. NEBENWERK | C–g³

Holzflöte 8’

Salicional 8’

Prinzipal 4’

Blockflöte 4’

Mixtur 3–4f. [2’]

PEDAL | C–f¹

Subbass 16’

Prinzipalbass 8’

Gedacktbass 8’

Choralbass 4’

Koppel II–P

Koppel I–P

* Sesquialter: 1 1/3' + 4/5' /

ab cº Rep. zu 2 2/3' + 1 3/5'


Zwei freie Kombinationen mit Auslöser und Tutti.

Elektrische Kegellade.

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D-57074 Siegen-Kaan-Marienborn | Hauptstraße 83


Quellen und Literatur: Hermann J. Busch, Die Orgeln des Kreises Siegen, Berlin 1974, S. 174 ⋄ Gutachten zur Orgel aus dem Jahr 2000 ⋄ Gabriel Isenberg, Orgellandschaft im Wandel, Phil. Diss., Dresden 2017, S. 229 f ⋄ Eigener Befund.

Nr. 158 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 27.07.2002 gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 08.06.2023.