Sinn, ev. Kirche

Orgel von Friedrich Weigle (Stuttgart), 1901.


© Gabriel Isenberg, 31.08.2003
© Gabriel Isenberg, 31.08.2003

Die Orgel wurde zusammen mit der evangelischen Kirche in der Glokengießer-Stadt Sinn bei Herborn am 4. Dezember 1901 geweiht. Die Pläne des Kirchengebäudes im neoromanisch-neogotischen Mischstil stammten von dem Herborner Architekten Ludwig Hofmann. Die bis heute verändert erhaltene Orgel ist ein Werk der renommierten Orgelbauwerkstätte Friedrich Weigle aus Stuttgart und hatte ursprünglich zehn Register auf pneumatischen Membranenladen, verteilt auf zwei Manuale und Pedal.

Aus heiztechnischen Gründen wurde 1951 eine flache Zwischendecke in den Kirchenraum eingezogen, die bis heute den oberen Teil der Orgel optisch verdeckt. 1968 erfolgte eine Erweiterung der Orgel; dabei erhielt das Instrument eine neue Pedalklaviatur, auf einer pneumatischen Zusatzlade die Register Musizier-Gedeckt 8’ und Flöte 2’ im II. Manual sowie das Cornett und die Superoktavkoppel im I. Manual. Über lange Jahre hatte der in Frankfurt a. M. ansässige Orgelbauer Walter Schäfer das Instrument in Pflege.

Das gesamte Pfeifenwerk steht in einem noch oben offenen Orgelgehäuse, das in den vier Prospektfeldern mit klingenden Zink-Pfeifen besetzt ist. Der Spieltisch ist an der linken Seite an das Orgelgehäuse angebaut. Hierin werden die Register über Tasten eingeschaltet, die in niedergedrückter Position eingehakt werden müssen; die 1968 hinzugefügten Register sind an beiden Seiten in der obersten Reihe zu finden. Für die drei festen Kombinationen und den Auslöser befinden sich die Druckknöpfe unterhalb des I. Manuals. Die Oktavkoppeln sind nicht ausgebaut.

Mit ihrer kräftigen Intonation kann die Orgel den durchaus geräumigen Kirchenraum mit ihrem Klang sehr gut füllen, wirkt aber nicht aufdringlich. Die pneumatische Traktur spielt sich mit leichter Verzögerung.

I. MANUAL | C–f³

Principal 8’

Viola-di-Gamba 8’

Lieblich Gedeckt 8’

Octav 4’

Mixtur 2-3fach 2 2/3’

Cornett 2-4f. 2 2/3’ [1968]

Superoktav Coppel I/I 4’ [1968]

Suboctav-Coppel II-I

Manual-Coppel

Symetrie [= Vakant]

II. MANUAL | C–f³

Geigen-Principal 8’

Salicional 8’

Travers-Flöte 4’

Musizier-Gedeckt 8’ [1968]

Flöte 2’ [1968]

PEDAL | C–d¹

Subbass 16’

Violon 8’

Pedal-Coppel II. Man.

Pedal-Coppel I. Man.


Drei feste Kombinationen mit Auslöser; Kalkantenglocke [außer Funktion].

Pneumatische Membranenlade.

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D-35764 Sinn | Ballersbacher Weg 1


Quellen und Literatur: Franz Bösken, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Bd. 2, Mainz 1975, S. 754 ⋄ 100 Jahre Einweihung der evangelischen Kirche Sinn, Sinn 2001 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 177 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 22.08.2003 gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 12.12.2023.