Bruchhof-Sanddorf, Hausorgel Jürgen Weyers

Orgel von der Manufacture d’Orgues alsacienne Gaston Kern (Hattmatt), 2000.


© Gabriel Isenberg, 03.09.2003
© Gabriel Isenberg, 03.09.2003

Die Hausorgel des Lehrers und Organisten Jürgen Weyers in Bruchhof-Sanddorf wurde im Oktober/November 2000 zusammen mit dem Haus in der Heidestraße 23 aufgestellt. Das Werk aus der Manufacture d’Orgues alsacienne unter der Leitung von Gaston Kern ist im Stil der elsässischen Orgeln der Zeit um 1830 erbaut. Das Gehäuse richtet sich nach dem Vorbild von Callinet und ist mit Rahmen und Füllungen aus Eiche konstruiert; Rückwände und Decke sind aus Tanne gefertigt.

Das geräumige Innere lässt dem Klang viel Raum, um sich zu entwickeln. Die Manualregister stehen auf einer Zwillingslade mit Wechselschleifen, so dass sechs Register aus dem I. Manual auch auf dem II. Manual spielbar sind. Die Pedalpfeifen sind frei hinter dem Hauptgehäuse aufgestellt.

Alle gedeckten Metallpfeifen sind gehämmert und zugelötet, die Stimmung erfolgt über große Seitenbärte. Alle offenen Pfeifen (außer jenen im Prospekt) sind auf Ton geschnitten. Die Traktur ist hängend (im ersten Manual über Wellenbrett und Abstrakten, im zweiten Manual über Wippen, Stecher und Wellenbrett, im Pedal über Abstrakten, Wippen und Wellenbrett). Die Manualkoppel ist als Schiebekoppel gebaut (einzuschalten durch Verschiebung des oberen Manuals). Für Manual und Pedal ist jeweils ein Keilbalg vorhanden, der Winddruck liegt bei 60 mmWS und die Stimmung ist gleichschwebend bei a¹ = 440 Hz (18 °C). Der Tremulant ist als Kanaltremulant gebaut und gilt für das ganze Werk.
Der Klang der Orgel ist in dem sich über zwei Etagen erstreckenden Raum direkt, die Zungenstimmen sind sehr durchdringend. Die Intonation der einzelnen Register und die Abstimmung untereinander ist sehr gut gelungen. Besonders schön ist die scharf streichende, kräftige Gambe. Als Stilinstrument ist die Orgel besonders für französische Musik des frühen 19. Jahrhunderts sowie die Barockliteratur – auch konzertant – geeignet.

Die Orgel ist nach wie vor im Besitz von Jürgen Weyers.

I. MANUAL | C–g³

Montre 8'

Gambe 8'

Bourdon 8'

Prestant 4'

Flûte 4'

Nazars 2 2/3'

Doublette 2'

Sifflet 1'

Fourniture III

Trompette 8'

Cornet V [vakant]

Tremblant doux [I und II]

Koppel II–I

II. MANUAL | C–g³

Flûte a cheminée 8'

*Gambe 8'

*Flûte 4'

*Nazard 2 2/3'

*Doublette 2'

*Sifflet 1'

*Cornet V [vakant]


* = Wechselschleifen aus I

PEDAL | C–f¹
Bourdon 16'

Flûte 8'

Trompette 8'

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade.


Quellen und Literatur: Frdl. Mitteilung von Jürgen Weyers, 2003 und 2023.

 

Nr. 180 | Diese Orgel habe ich bei einem Besuch bei Jürgen Weyers am 03.09.2003 gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 07.12.2023.