Neudenstein (Črni grad), St. Ulrich

Orgel von Elias Protzer (Villach), um 1760.


© Gabriel Isenberg, 19.08.2004
© Gabriel Isenberg, 19.08.2004

Die Kirche St. Ulrich in Neudenstein (oberhalb des Völkermarkter Stausees) ist ein einfacher Bau aus dem 17. Jahrhundert (im Kern gotisch) mit einem südlichen Anbau aus dem 19. Jahrhundert. Der gotische Ostturm trägt einen barocken Zwiebelhelm, die Einrichtung ist weitgehend barock (um 1670).

Seitlich auf der Empore – vom Kirchenraum aus hinter dem Emporenbogen kaum sichtbar – steht ein kleines Orgelpositiv, das 1895 aus der Pfarrkirche in » Außerteuchen hierher versetzt wurde. Die Unterseite der Windlade ist mit beschriebenem Briefpapier aus Pergament abgedichtet, auf dem sich der Name des Orgelmachers „E. Prozer“ in Villach befindet. Elias Protzer baute 1759 in Zedlitzdorf in der Nähe von Außerteuchen eine neue Orgel; vielleicht entstand das Positiv in Außerteuchen etwa um die gleiche Zeit, also um 1760.

Die Übertragung nach Neudenstein und die Renovierung des Instrumentes führte Franz Grafenauer (Egg) 1895 aus; von ihm stammen möglicherweise auch die slowenischen Registerbeschriftungen in slowenischer Sprache. Die Inschrift „K. Klein gestimt“ an der Rückseite der Orgel lässt auf eine kleinere Arbeit im 19. Jahrhundert schließen. Sie ist bereits 1917 im „Meldebogen“ (zur anstehenden Pfeifenablieferung an die Rüstungsindustrie) dokumentiert.

Im Untergehäuse befindet sich die Balganlage. Darauf sitzt das Obergehäuse mit der Windlade und der über Stechermechanik verbundenen Klaviatur (mit kurzer Oktave). Die beiden Flöten sind als gedeckte Holzpfeifen gebaut und dürften neueren Datums sein; die übrigen Register sind aus Metall. An der rechten Seite ragt der Handhebel für die Windschöpfanlage aus dem Untergehäuse heraus. Bei meinem Besuch [2004] war der Balg defekt und daher die Orgel kaum spielbar; ansonsten zeigte sich das Instrument allerdings in einem guten Erhaltungszustand (wenngleich einige Metallpfeifen starke Stimmschäden aufweisen).

MANUAL | C/E–c³

Flauta 8nog:

Flauta 4nog:

Octava 2nog:

Quinta 1 1/2nog:

Octava 1nog:

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A-9100 Völkermarkt-Neudenstein | Neudenstein 2


Quellen und Literatur: Archiv der Diözese Gurk zu Klagenfurt, Militaria, Kt. 5, Orgelbeschreibungen 1917: Neudenstein ⋄ Eigener Befund am 19.08.2004.

 

Nr. 193 | Diese Orgel habe ich am 19.08.2004 im Rahmen meiner Kärnten-Orgelforschungs-Reise besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 20.09.2023.