Sternberg (Strmec), St. Georg

Orgel von Franz Grafenauer (Egg), 1900, in einem älteren Gehäuse (um 1830).


© Maria Wieser, 01.05.2023 (mit freundlicher Genehmigung)
© Maria Wieser, 01.05.2023 (mit freundlicher Genehmigung)

Südlich der Ossiacher Tauern, hoch über dem Tal, liegt die Pfarrkirche Sternberg – Teil einer alten Wehrkirchenanlage. Die ursprüngliche, romanische Kirche wurde im 14./15. Jahrhundert gotisch erweitert; 1820 wurde der Turm erneuert. Die Ausstattung ist weitgehend spätbarock. Wegen ihrer schönen Lage ist die Kirche als Ausflugsziel und „Hochzeitskirche“ beliebt.

Die bis heute bestehende Orgel geht vermutlich auf einen Orgelneubau zurück, der um 1830 erfolgte. Aufgrund der erhaltenen Gehäuseformen des Hauptgehäuses könnte hierfür der Orgelbauer Anton Müller aus Klagenfurt infrage kommen. Möglichweise ist das Brüstungsgehäuse älteren Datums, zumindest zeigt es zum Hauptgehäuse stilistisch deutlich abweichende Gestaltungselemente.

1900 erfolgte ein Orgelneubau auf der Grundlage der bestehenden Orgel durch Franz Grafenauer aus Brugg bei Egg (bei Hermagor). Instandsetzungsarbeiten führte die Orgelbaufirma Rudolf Novak (Klagenfurt) in den 1970er Jahren aus.

Das Hauptgehäuse zeigt ein Pfeifenfeld mit 19 Pfeifen des Prinzipal 8’ im Prospekt. Das Gehäuse in der Emporenbrüstung ist mit 13 stummen Pfeifen mit großen Rollbärten besetzt; an der Rückseite ist die Spielanlage eingebaut, an der der Organist mit Blickrichtung zum Altar sitzt. Die Balganlage befindet sich auf einem Gerüst hinter der Orgel. Im Spieltisch sind über dem Manual die gedrechselten Registerzüge angebracht; die Registernamen sind sowohl mit verzierter Handschrift auf den Zugköpfen selbst (in teilweise recht ungewöhnlicher Schreibweise) als auch in Plastikschilder geprägt über den Zügen angegeben.

Die Windladen sind nach Grafenauers eigenem System als Hebellade mit Pappdeckeln (Vorgänger der ebenfalls von ihm entwickelten Glasventillade) gebaut, die Trakturen sind vollmechanisch.

Um 2013 erfolgte eine umfassende Restaurierung der Kirche, bei der auch das Orgelgehäuse restauriert wurde. Das Orgelwerk selbst ist seitdem hingegen stillgelegt; stattdessen wird eine elektronische Orgel genutzt.

MANUAL | C–c³

Prinzipal 8'

Flaute 8'

Oktave 4'

Koppel 4'

Mixtur [2f.] 2' [recte: 1 1/3']

PEDAL | C–cº

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

[fest ans Manual gekoppelt]


Mechanische Hebellade.

Bilder vor der Kirchenrenovierung:

Bilder nach der Kirchenrenovierung:

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A-9241 Wernberg-Sternberg | Sternberger Straße 44


Quellen und Literatur: Oskar Eberstaller, Orgeln und Orgelbauer in Österreich, Köln/Graz 1955, S. 221 ⋄ Frdl. Mitteilung von Orgelbaumeister Bernhard Ottitsch (Ferlach) am 06.08.2001 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 206 | Diese Orgel habe ich am 21.08.2004 im Rahmen meiner Kärnten-Orgelforschungs-Reise besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 11.09.2023.