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Dattenfeld

Katholische Pfarrkirche Sankt Laurentius

Dreifelder Kirchweg • D-51570 Windeck


Kirche

Schon seit dem 9. Jahrhundert ist in Dattenfeld, heute zur Gemeinde Windeck gehörig, eine Kirche nachweisbar. Um 1300 wird sie als Pfarrkirche erwähnt. Das ursprünglich romanische Gotteshaus wurde 1879 bis auf den Turm (12. Jahrhundert) abgerissen und durch einen neuromanischen Neubau ersetzt. Der alte Turm ist als Nordtum in die imposante Doppelturmfassade integriert. Wegen ihres mächtigen Baus ist die Kirche im Volksmund auch als Siegtaldom bekannt.

Orgel

Die erste Orgel in der Dattenfelder Pfarrkirche, deren Existenz bekannt ist, dürfte im 18. Jahrhundet erbaut worden sein. Über Aussehen, Klang und Größe dieses Instruments liegen keine schriftlichen Zeugnisse vor, auch die Disposition ist nicht bekannt. Daniel Roetzel (Eckenhagen) nahm 1857 eine Reparatur an dem Instrument vor, bei der er den ursprünglich frontal eingebauten Spieltisch an die Seite verlegte und das Register Trompete 8’ durch eine Viola di Gamba ersetzte. Auch über das weitere Schicksal dieser Orgel ist nichts bekannt.

1882 erhielt die Kirche eine neue Orgel aus der Werkstatt Franz-Wilhelm Sonreck (Köln). Auch über dieses Instrument sind keine weiteren Angaben bekannt, außer dass sie pneumatische Trakturen besaß. Die Firma Ernst Seifert (Köln) baute die Orgel 1897 um und erneuerte u. a. die Pedalwindlade.

Die heutige Orgel baute die Firma Johannes Klais Orgelbau (Bonn) im Jahr 1940 als Opus 946 der Firma. Die Weihe fand am 14. Juli 1940 statt. Sie hat drei Manualwerke, die allerdings jeweils sehr sparsam disponiert sind; unter den 28 Registern befinden sich im Pedal etliche Auszüge und Transmissionen. Die Kegelladen sind pneumatisch gebaut, während die Verbindung zum Spieltisch elektrisch ist.

Im Laufe der Jahre wurden die schadhaft ge¬wordenen Membranen von der Erbauerfirma ausgetauscht, auch die Register Posaune 16’ (Pedal) und Trompete 8’ (Schwellwerk) wurden durch neue Pfeifen ersetzt. Der Prospekt zeigt mehrere, hintereinander gestaffelte, offene Pfeifenfelder. Hinter dem mittleren Feld, das aus 13 Posaunenpfeifen gebildet ist, erkennt man im unteren Bereich die Jalousien des Schwellwerks; darüber befindet sich das Kronwerk.

Der alte Klais-Spieltisch mit zwei Freien Kombinationen wurde bei einer Renovierung 1979-80 durch die Orgelbauwerkstatt Josef Weimbs (Hellenthal) durch einen neuen Spieltisch aus dem Hause Laukhuff mit achtfacher elektrischer Setzeranlage ersetzt. Dabei erneuerte die Firma auch die drei Register Nasard, Krummhorn und Trompete. 2003 wurde die Orgel nochmals durch Weimbs überholt, dabei erhielt die Orgel eine erweiterte Setzeranlage, zwei Oktavkoppeln sowie ein Gemshorn 4’ im Hauptwerk anstatt der alten Spillpfeife 2’.

Der Spieltisch steht frei vor der Orgel. Darin sind die hölzernen Registerwippen links neben den Manualen in vier Reihen angeordnet. Die Holzschalter für die Setzeranlage (Setzknopf, Sequenzer, Auslöser, Tutti und Schalter 1 bis 8) liegen unter dem ersten Manual. Über dem dritten Manual befinden sich die beiden Schlüssel für die Setzeranlage, die Digitalanzeige mit Einstellern für Hunderter- und Zehnerziffern sowie vier Registerwippen für Zungen-Einzel- und Generalabsteller. Die Sequenzer sind nochmals als Fußpistons und an beiden Spieltisch-Oberseiten (für Registranten) vorhanden.

Disposition

I. Hauptwerk                     C – g³

II. Schwellwerk               C – g³

III. Kronwerk                     C – g³

16 Quintade                            16’

17 Prinzipal                                 8’

9 Holzflöte                                  8’

10 Salicional                              8’

1 Liebl. Gedackt                      8’

2 Querflöte                                 4’

18 Rohrflöte                               8’

19 Oktave                                     4’

20 Gemshorn                             4’

21 Spitzquinte                    22/3

22 Mixtur 3-4f.                         2’

23 II/I

24 III/I

11 Prinzipal                                4’

12 Flöte                                        2’

13 Terzcymbel 4f.

14 Trompete                             8’

15 III/II

Sub II/II

Sub II/I

3 Prinzipal                                    2’

4 Nasard                                  11/3

5 Sesquialter 2f.

6 Scharf 3-4f.

7 Krummhorn                            8’

8 Tremolo

 

Pedal                                        C – f¹

Spielhilfen

 

25 Subbass                                16’

26 Zartbass [Tr. 16]             16’

27 Prinzipalbass                       8’

28 Gedacktbass [Tr. 25]      8’

29 Choralbass [Tr. 27]          4’

30 Bassflöte [Tr. 25]              4’

31 Flachflöte [Tr. 25]            2’

32 Posaune                              16’

33 I/P

34 II/P

35 III/P

Elektronische Setzeranlage (4000 Kombinationen)

- Sequenzer, Auslöser (R), Digitalanzeige, zwei Schlüssel

Zungenabsteller

- General Zungen ab, Register 7, 14 und 32

© Gabriel Isenberg, 2005