zurück  ·  # 307  ·  weiter


Rüschendorf

Kath. Kirche St. Agnes

Hauptstraße • D-49401 Damme


Kirche

Die neugotische Backsteinkirche St. Agnes in Damme-Rüschendorf wurde 1903-05 nach Plänen des Architekten Römer (Damme) errichtet. Die ein Jahr später gebildete Kapellengemeinde Rüschendorf wurde 1925 aus dem Pfarrbezirk Damme herausgenommen und zu einer Pfarrei erhoben. Der Turm erhielt 1955 seine heutige Form. Die Einrichtung stammt größtenteils aus der Erbauungszeit der Kirche.

 

Orgel

Im Jahr 1913 bekam die Rüschendorfer Kirche zusammen mit der Empore eine neue Orgel. Sie stammte von der Orgelbauerfamilie Kröger (Goldenstedt/Vechta) und hatte zwölf Register bei pneumatischen Trakturen und zwei Manualen.

Die zweite Orgel baute die Orgelbaufirma Herbert Kruse (Lohne) im Jahr 1960. Diese Orgel besaß elektropneumatische Taschenladen und hatte ebenfalls zwölf Register bei zwei Manualen und Pedal. Im Zuge der großen Kirchrenovierung 1977 wurde auch die Orgel überholt und gereinigt. Ende der 1980er Jahre geriet die Kruse-Orgel durch systembedingten Verschleiß in einen immer schlechteren Zustand, so dass man bereits 1990 über die Anschaffung einer neuen Orgel nachdachte.

Es sollte noch über zehn Jahre dauern, bis der Neubau einer Orgel für Rüschendorf Wirklichkeit wurde. Nach der Gründung eines Orgelbauvereins im Jahr 2000 waren allerdings innerhalb kürzester Zeit genügend Gelder für das neue Instrument zusammen. Die Orgel – ein Werk der Münsteraner Orgelbauwerkstatt Friedrich Fleiter – konnte am 14. Dezember 2002 eingeweiht werden.

Das Gehäuse der neuen Orgel ist aus Eichenholz und greift dezent Bauformen des Orgelbodens auf. Die Schleierbretter sind den gotischen Ornamenten des Hochaltars und den Einfassungen der Empore nachempfunden. Die Disposition mit 18 Registerzügen besteht aus 12 und 4 halben eigenständigen Registern. Durch das von der Orgelbauwerkstatt neu entwickelte System der anteiligen Doppelschleifen sowie zwei Transmissionen konnte das vorhandene Material möglichst vielseitig ausgenutzt werden. Die Trakturen sind komplett mechanisch. Die Koppeln sind ebenso wie die drei Kombinationstritte als Fußtritte angebracht.

Um die Transmissionen zu ermöglichen, stehen alle Pfeifen auf einer einzigen Windlade. Insgesamt zählt die Orgel 894 Pfeifen. Für die Holzpfeifen wurde Eichen-, Kirsch- und Mahagoniholz verwendet. Die Intonation ist grundtönig, aber recht kräftig gehalten, so dass der kleine Kirchenraum mit dem Orgelklang gut ausgefüllt wird; lediglich die klangfarbliche Pallette wird durch ähnliche Klanggebung aller Register nicht voll ausgeschöpft.


Disposition

I. Manual                  C – g³

II. Manual                 C – g³

Pedal                        C – f¹

1 Prinzipal                        8’

2 Bourdon                        8’

3 Viola di Gamba              8’

4 Oktave                          4’

5 Holzflöte                        4’

14 Rohrflöte*                   8’

15 Salicional*                   8’

16 Traversflöte*              4’

17 Waldflöte                    2’

18 Hautbois*                    8’

11 Subbaß                     16’

12 Prinzipal*                     8’

13 Oktave*                       4’

II-P

I-P

6 Quinte                       22/3

7 Doublette                       2’

8 Terz                           13/5

9 Mixtur 3fach

10 Basson                       8’

II -I

19 Tremulant

 

 

* Doppelschleifen von C–a0 mit Registern aus dem I. Manual

 

 

 

 

*Transmissionen aus dem I. Manual

 

Spielhilfen

Kombinationstritte: Vor-Pleno -   Pleno - Ausl.


Bildergalerie

© Gabriel Isenberg | 2009