Bremen

Evangelisch-lutherische Domkirche Sankt Petri

Domshof • D-28195 Bremen


zurück  ·  # 366  ·  weiter

Kirche

Der erste Dom in Bremen wurde im Auftrag von Bishof Willehad im Jahre 787 auf einer Sanddüne erbaut und war aus Holz. Im Jahr 1041 begann man mit dem Bau des heutigen Doms. Trotz mehrmaliger verheerender Brände, Einstürzen und umfangreichen Restaurierungen hat sich das Erscheinungsbild des Doms seit 1000 Jahren im Wesentlichen kaum verändert. Die im 11. Jahrhundert begonnene Errichtung des zunächst romanischen, später gotischen Kirchenbaus dauerte knapp 200 Jahre. Im 14. Jahrhundert wurde er um eine seitliche Kapelle erweitert und im späten 16. Jahrhundert erfolgte eine Umgestaltung der Nordseite in eine spätgotische Hallenkirche. Sein heutiges Aussehen erhielt der Dom durch eine umfassende Erweiterung und Renovierung im Jahre 1888. Die Nachbearbeitung des farbigen Innenlebens der Kirche in den 1970er Jahren erfolgte in Anlehnung an mittelalterliche Vorgaben. Die kraftvollen, farbigen Glasfenster stammen ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert. Der älteste Raum ist die knapp 1000 Jahre alte Westkrypta. Sie wurde 1066 geweiht.

Orgel in der Ostkrypta

In der Ostkrypta des Bremer Domes steht seit April 2001 eine 1991 von Gerrit Klop (Garderen, Holland) erbautes „Organo di legno“ – also eine Orgel komplett aus Holz im italienischen Renaissance-Stil. Die Stimmung des kleinen Instruments, das zunächst in Köln stand und dann in Bremer Privatbesitz überging, ist mitteltönig.

Die Öffnungen des Prospekts korrespondieren mit den Bögen des romanischen Raumes. Wie in vielen romanischen Kirchen wurde die Orgel links vom Altar seitlich aufgestellt. Sie symbolisiert so die Verbindung von Theologie und Kirchenmusik.

Alle Register sind in Bass und Diskant zwischen c¹ und cis¹ geteilt. Die Orgel ist mit gebrochener großer Oktav gebaut (d. h. geteilte Obertasten für D/Fis und E/Gis). Beim angehängten Pedal mit kompletter großer Oktave sind die Tasten Cis und Dis unbesetzt. Die Züge für Register und Koppeln befinden sich an beiden Seiten neben den Manualklaviaturen – jeweils zwei Züge nebeneinander für Bass und Diskant. Die Prospektpfeifen sind Attrappe.

Disposition

I. Manual              CDE – d³

II. Manual            CDE – d³

Pedal                   CDE – d¹

jeweils B/D:

Principale                       [8’]

Ottava                            [4’]

Decimaquinta                 [2’]

Vigesimaseconda          [1’]

Flauto                             [4’]

Decimanona               [11/3’]

Vigesimasesta             [2/3’]

Voce umana [Disk.]        [8’]

Tremulant

Nachtigall

jeweils B/D:

Regal                               8’

Copula I und II

Bildergalerie

© Gabriel Isenberg, 2010