Oedingen, St. Burchard

Orgel von Gebr. Stockmann (Werl), 1894, umgebaut durch W. F. Stegerhoff (Paderborn), 1970.


Bildvorlage: https://panorama.erzbistum-paderborn.de/vtour2018_79_st-burchard_lennestadt/
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In der romanischen St.-Burchard-Kirche in Oedingen wurde 1666 die erste Orgel aufgerichtet – sie war ein Geschenk des Pfarrers. Der Name des Orgelbauers ist nicht überliefert. Christian Roetzel notierte 1833 eine Disposition mit acht Manual- und zwei Pedal-Registern – vermutlich war das Pedal ein Zubau des 18. Jahrhunderts.

Diese Orgel wurde ab 1834 durch einen Neubau von Anton Fischer abgelöst, der sich zwischenzeitlich in Oedingen mit seiner Familie niedergelassen hatte. Die Fertigstellung des Werks zog sich vermutlich bis 1838 hin. Die von Pater Chrysologus Heimes entworfene Disposition sah 16 Register vor, von denen drei Register des I. Manuals auch auf einem II. Manual spielbar waren. Zwei noch leere Registerschleifen wurden 1854 mit Gamba und Hohlflöte besetzt. 1878 führte der Wanderorgelbauer Willy Klein von Georgy eine Reparatur und Erweiterung durch, die dem Fortbestand des Instruments aber offenbar nicht förderlich war.

So wurde die Fischer-Orgel 1894 durch einen Neubau der Orgelbauanstalt Gebr. Stockmann (Werl) ersetzt. Die 18 Register standen auf mechanischen (!) Kegelladen nach dem System Walcker.

Ein durchgreifender Umbau der Stockmann-Orgel erfolgte 1970 durch die Fa. W. F. Stegerhoff in Paderborn. Dabei wurden die Windladen als elektrisch gesteuerte Schleifladen neu gebaut und ein neuer Spieltisch gefertigt.

1983 führte die Fa. Gebr. Stockmann (Werl) eine Überholung durch. Die letzte Überholung fand 2017 ebenfalls durch die Fa. Stockmann statt.

Durch den Umbau von 1970 ist das ursprüngliche, romantische Klangbild leider stark verändert. Dennoch ist der Klang in sich geschlossen und charakteristisch. Das Gehäuse im Stil des Historismus passt sich optisch wunderbar in den klassizistischen Kirchenraum ein.

I. MANUAL | C–g³

Prinzipal 8'

Holzflöte 8'

Oktave 4'

Gemshorn 4'

Sifflöte 2'

Mixtur 4f. 1 1/3'

Trompete 8'

Koppel II–I

II. MANUAL | C–g³

Gedackt 8'

Flöte 4'

Prinzipal 2'

Quinte 1 1/3'

Sesquialter 2f.

Scharf 1'

Krummhorn 8'

PEDAL | C–f¹

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Choralbaß 4'

Posaune 16'

Koppel II–P

Koppel I–P


Freie Kombination, Tutti.

Schleiflade, elektrische Spiel- und Registertraktur.

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D-57368 Lennestadt | Burchardus-Platz


Quellen und Literatur: Pfarrarchiv Oedingen, Akten zur Orgel ⋄ Heinrich Hülsmeyer, Musikpflege in Südwestfalen, Kassel 1969, S. 161, S. 169 f. ⋄ Frdl. Mitteilung Oliver Breiting, Oedingen ⋄ Gabriel Isenberg, Orgellandschaft im Wandel (Teil 1): Orgelinventar des Kreises Olpe von den Anfängen bis 1945, in: Westfalen Bd. 97 (2019), S. 71–192, hier S. 147–150 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 463 | Diese Orgel habe ich am 16.07.2013 im Rahmen meiner Recherchen zur Dissertationsarbeit besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 02.05.2023.