Pommern (Mosel), St. Stephanus

Orgel der Gebr. Carl und Franz Heinrich Stumm (Sulzbach), 1846.


© Gabriel Isenberg, 17.03.2017
© Gabriel Isenberg, 17.03.2017

An den frühgotischen Turm aus dem 13. Jahrhundert wurde in den Jahren 1786 bis 1794 die neue Pfarrkirche im frühklassizistischen Stil angebaut. Dafür schaffte man 1805 eine gebrauchte Orgel an, die aus dem Kloster Rosenthal stammte. Zur Aufstellung in Pommern errichtete man eine neue Empore und erweiterte die Orgel „zur Verstärkung“ um zwei auf zehn Register. 1845 verkaufte man dieser Orgel nach Lütz, wohin sie der Orgelbauer Joseph Claus aus Lieser übertrug.

Schon vier Jahre zuvor hatte man sich um die Anschaffung einer neuen Orgel bemüht. Im Sommer 1846 war die neue Orgel fertiggestellt: Das von den Gebrüdern Carl und Franz Heinrich Stumm in Sulzbach erbaute Werk wurde am 8. Juni 1846 durch den Revisor Doetsch aus Adenau abgenommen und hatte 18 Register auf zwei Manualen und Pedal.

1875 erfolgte ein Umbau durch den Orgelbauer Broecher aus Merl mit dem Ziel, „den rauhen Ton der Orgelmacher Stumm zu mildern“. Dazu wurde im Hauptwerk Bordun 16' hinzugefügt, im Positiv Salicional 4' auf 8' herabgesetzt und ab cº mit Gedackt verführt und das Pedal mit einem neuen Violonbass 16' versehen; außerdem erhielt das Positiv eine neue Windlade. Weitere Änderungen nahm der Orgelbauer Heinrich Voltmann aus Klausen 1898 vor.

Bei der Restaurierung durch die Orgelbaufirma Klais (Bonn) im Jahr 1979 war es das angestrebte Ziel, das Werk soweit wie mögilch dem ursprünglichen Zustand wieder anzunähern. Dabei ging man allerdings ein paar Kompromisse ein: Bourdon 16' im Hauptwerk wurde als zusätzliches Register beibehalten, und das Positiv verfügt nun über Principal 4' statt der ursprünglichen Cimbel 2f. 1' und Salicional in 8'-Lage. Der in fünf Pfeifenfelder gegliederte Prospekt zeigt die für die Orgelbauerfamilie Stumm typischen Formen mit üerhöhtem Mittelturm und äußeren Harfenfeldern auf geschweiftem Grundriss. Die Spielanlage ist an der linken Seite in das Orgelgehäuse eingebaut, die Registerzüge befinden sich links (Pedal) und oberhalb (Manuale) des Notenpults.

I. POSITIV | C–f³

Principal 4'

Salicional 8'

Bourdon 8'

Octav 2'

Flaut 4'

Cromhorn 8'

II. HAUPTWERK | C–f³

Principal 8'

Bourdon 8'

Viola di Gamba 8'

Octav 4'

Bourdon 16'

Quint 3'

Flaut 4'

Octav 2'

Mixtur 4f. 1'

Trompet 8' B/D

Manual Coppel

PEDAL | C–c¹

Subbass 16'

Octavbass 8'

Posaune 16'

Pedal Coppel II-P


Mechanische Schleiflade.

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D-56829 Pommern | Zehnthofstraße 5


Quellen und Literatur: Franz Bösken / Hermann Fischer / Matthias Tömmes, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Mainz u. a. 2005, S. 851–856 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 520 | Diese Orgel habe ich am 17.03.2017 besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 24.09.2023.