Weidenau, Uni Siegen (Audimax)

D-57076 Siegen | Adolf-Reichwein-Straße | Karte


Gebäude

Aus der Fachhochschule Siegen-Gummersbach und der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe (Abteilung Siegerland) ging 1972 die Gesamthochschule Siegen (mit Abteilung Gummersbach) hervor. Seit 1980 ist Siegen Universität-Gesamthochschule, seit 2004 Universität. Zentraler Raum des 1969 fertiggestellten Hauptgebäudes in der Adolf-Reichwein-Straße ist das Auditorium maximum, auf dessen rechter Empore die Orgel in einem Seitenerker aufgestellt ist. 2006/07 wurde der Saal komplett umgestaltet. Die Empore wurde dabei soweit verkleinert, dass sie nur noch im direkten Umfeld der Orgel besteht.

 

Festsaalorgel im Audimax

Im Jahr 1972 errichtete die Firma Michael Weise aus Plattling die neue Orgel. Die Disposition entwarfen Dr. Hermann J. Busch, Prof. Dr. Johannes Heinrich und Orgelbaumeister Josef Paintner. 1982 wurde durch Orgelbaumeister Hans Peter Mebold (Siegen-Breitenbach) das Pedalregister Bauernpfeife 2’ durch eine Trompete 4’ ersetzt. Außerdem besteht ein Pflegevertrag mit der Werkstatt Mebold. In der Folgezeit wurden durch kleinere, inoffizielle Eingriffe einige Register stillgelegt oder verändert.

Die drei Gehäusefelder ragen flach aus dem Seitenerker hervor, in dem die Orgel untergebracht ist. Das linke Gehäuse ist im Prospekt mit Kupferpfeifen besetzt, dahinter steht das Pedalwerk. Im Mittelfeld über dem Spieltisch ist das Hauptwerk untergebracht. Schwellwerk (mit abschließbaren Plexiglas-Jalousien) und darüber das Positiv stehen im rechten Gehäuseteil.

An der linken Seite neben den Manualen im Spieltisch sind zwei große Fächer zur Notenaufbewahrung etc., an der rechten Seite liegen die Registerschalter für (von oben nach unten) Schwellwerk, Hauptwerk und Pedal. Über jedem Schalter sind übereinander die Vorprogrammierungshebel für die drei freien Kombinationen (für die erste FK jeweils zu unterst). Unter den Schaltern des Pedals sind auch noch jeweils zwei Hebel (weiß und grün) nebeneinander für die freien Pedalkombinationen 1 und 2. An der rechten Seite über dem obersten Manual sind die Registerschalter samt Kombinations-Vorprogrammierungshebeln des Positivs. Links davon ist der (seit langem defekte) Schwellerstandanzeiger und ganz links in zwei waagerechten Reihen die Einzelabsteller Zungen und Mixturen. Neben den Manualen an der linken Seite sind an den Klaviaturbacken die Knöpfe für (von oben nach unten) „Ausl.“ (= Nulltaster), „Ped. Komb. I“ (weiß) und „Ped. Komb. II“ (grün). Unter dem untersten Manual sind (von links nach rechts) die Knöpfe für FK III bis FK I, Ausl., Tutti und „Zungen ab“, die in umgekehrter Reihenfolge als Fußtritte auch über dem Pedal liegen (zwischen Tutti und Ausl.: „Schwellwerk“ = Schwelltritt).

Die Feuchtigkeit des Seitenerkers und andere widrige Umstände haben der Orgel sehr geschadet. Hinzu kommen mangelnde Pflege und Gebrauch, so dass das Instrument für größere Anlässe nicht mehr zu gebrauchen ist.


Disposition

I. HAUPTWERK | C–g³

14 Gedacktpommer 16'

15 Prinzipal 8'

16 Rohrflöte 8'

17 Oktave 4'

18 Spitzflöte 4'

19 Kornett 3f. 2 2/3' [ab cº]

20 Oktave 2'

21 Mixtur 5-6f. 1 1/3'

22 Trompete 8'

23 II / I

24 III / I

II. SCHWELLWERK | C–g³

25 Harfenprinzipal 8'

26 Holzgedackt 8'

27 Oktave 4'

28 Koppelflöte 4'

29 Nasat 2 2/3'

30 Waldflöte 2'

31 Terz-None 1 3/5' + 8/9'

32 Oktävlein 1'

33 Scharff 4fach 1'

34 Holzregal 16'

35 Oboe 8'

36 Tremulant

37 III / II

III. POSITIV | C–g³

38 Metallgedackt 8'

39 Quintadena 8'

40 Schwegel 4'

41 Prinzipal 2'

42 Quinte 1 1/3'

43 Zimbel 3fach 1/2'

44 Franz. Krummhorn 8'

45 Tremulant

PEDAL | C–f¹

1 Subbass 16'

2 Zartbass 16' [WA]

3 Prinzipalbass 8'

4 Gedacktflöte 8'

5 Basssesquialter 2f. 5 1/3' + 3 1/5'

6 Oktave 4'

7 Hintersatz 4fach 2 2/3'

8 Trompete 4'

9 Posaune 16'

10 Basstrompete 8'

11 I / P

12 II / P

13 III / P


Drei freie Kombinationen, zwei freie Pedalkombinationen, Zungen ab, Einzelabsteller (Zungen und Mixturen), Tutti, Schwellerstandanzeige.

Schleiflade, mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur.


© Gabriel Isenberg | 1996, 2009