Biedenkopf, große Hausorgel Dieter Schneider

[ehemaliger Standort]

Orgel von Dieter Schneider (Biedenkopf), 1966–72.


© Gabriel Isenberg, 31.03.1999
© Gabriel Isenberg, 31.03.1999

Dieter Schneider (1942–2017) war von 1973 bis 1986 Leiter des Arbeitskreises Heimorgelbau der Gesellschaft der Orgelfreunde e. V. Er baute unter anderem mehrere Hausorgeln, die in seinem Haus in der Theisenbachstraße 3 in Biedenkopf standen.
Ausgangspunkt für die große Hausorgel von Dieter Schneider in Biedenkopf war ein gebraucht angeschafftes Positiv mit 5 Registern – Opus 239 der Orgelbaufirma Reiser (Biberach) von 1951 –, das zuletzt in der Notkirche St. Katharinen in Düsseldorf-Gerresheim gestanden hatte. Dieses bildete im Wesentlichen das Hauptwerk der Hausorgel von Dieter Schneider, in dem allte Register in Bass und Diskant geteilt waren. Der ursprüngliche Winddruck von 60 mm WS wurde auf 54 mm WS herabgesetzt. Das Gedackt 8' aus Holz erhielt ab cis² niedrigere Aufschnitte, Cimbal 2fach ab c¹ neue Pfeifen mit zum Diskant hin enger werdendem Mensurverlauf. Prinzipal 2’ wurde neu intoniert und erhielt ab cis² engere Mensuren.

Das Oberwerk erhielt 45 mmWS Winddruck, das Pedalwerk 52 mmWS. Außer den beiden Gedackt 8'-Registern im Hauptwerk und Pedal und den 11 größten Pfeifen des Pommer 16' sind alle Pfeifen aus Metall.
Die Bauzeit des Instrumentes zog sich von 1966 bis 1972 hin. Das 15 Register zählende Instrument war die erste von Schneider gebaute Orgel. Das Instrument wurde als Schrankwand mit eingebautem Notenschrank konzipiert, wobei die Werkaufteilung auch äußerlich sichtbar ist. Links und Rechts neben den Manualen waren die gedrechselten Züge für die Register des Obermanuals (Hauptwerk) nach Bass und Diskant (Teilung hº/c¹) getrennt angeordnet. Am Gehäuse selbst sind links in einer Reihe untereinander die Züge für das Untermanual (Oberwerk) und entsprechend rechts die Züge für das Pedalwerk (rechts von der übrigen Orgel) angebracht. Es gibt keine Koppeln.

Nach dem Tod von Dieter Schneider am 19. Juli 2017 steht die Orgel aktuell [2024] zum Verkauf.

I. OBERWERK | C–f³

Zartquintade 8'

Grobgedackt 4'

Spitzgedackt 2'

Scharfprinzipal 1'

Geigenregal 8'

II. HAUPTWERK | C–f³

Gedackt 8' (B/D)

Rohrflöte 4' (B/D)

Prinzipal 2' (B/D)

Quinte 1 1/3' (B/D)

Cimbal (B/D)

PEDAL | C–d¹

Pommer 16'

Gedackt 8'

Gemshorn 4'

Oktave 2'

Maulsordun 16'


Mechanische Schleiflade.

Die drei Hausorgeln von Dieter Schneider:

(Siehe auch hier und hier.)


Quellen und Literatur: Dieter Schneider, Vom Wirken eines Orgelfreundes, in: Ars Organi 44 (1974), S. 1963–1965 ⋄ Frdl. Mitteilung Dieter Schneider, 09.07.2005 ⋄ Frdl. Mitteilung Dietrich Schneider, 29.02.2024 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 47 | Diese Orgel habe ich am 31.03.1999 bei einem Besuch bei Dieter Schneider gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 11.03.2024.