Oldenburg, Staatliches Baumanagement Weser-Ems

(ehem. Lehrerseminar)

Orgel von Johann Martin Schmid (Oldenburg), 1902, umgebaut durch Gustav Brönstrup (Hude), 1954.


© Gabriel Isenberg, 10.03.2021
© Gabriel Isenberg, 10.03.2021

Das 1793 gegründete evangelische Lehrerseminar in Oldenburg bezog 1807 das erste eigene Seminargebäude in der Wallstraße. 1846 wurde das neue, größere Seminargebäude an der Peterstraße (heute gegenüber der Garnisonkirche) nach Plänen des Oldenburger Oberbaurats Hero Diedrich Hillerns errichtet. Nach längeren Verhandlungen lieferte der Oldenburger Orgelbauer Johann Claussen Schmid („Schmid II“) 1847/48 hierfür die erste Orgel mit 11 Registern auf zwei Manualen und Pedal.

1902 erfolgten umfangreiche Umbau- und Erweiterungsarbeiten am Seminargebäude, bei denen auch der Flügel mit der großen Aula (im ersten Stock) angebaut wurde. Mit dem Bau der großen Aulaorgel wurde Johann Martin Schmid („Schmid III“) beauftragt. Das 1902 fertiggestellte Instrument umfasste 19 Register und kostete 10.000 Mark.

Nach Auflösung des Seminars im Jahr 1927 erfolgte im Juli 1929 eine Überholung und der Einbau eines elektrischen Gebläses durch die Fa. Furtwängler & Hammer (Hannover). Der Orgelbauer Alfred Führer (Wilhelmshaven) nahm 1937 und 1947 Reparaturen vor.

Von 1945 bis 1965 nutzte die Pädagogische Akademie (später Pädagogische Hochschule) Oldenburg das ehemalige Seminargebäude. In dieser Zeit führte der Orgelbauer Gustav Brönstrup aus Hude 1954 eine Umbau der Aulaorgel durch. Dabei wurde die Disposition stark „aufgenordet“.

Seit Ende der 1960er Jahren wird die Orgel nicht mehr genutzt und verfällt. Seit 1986 hat das Staatliche Bauamt (seit 2006 das Staatl. Baumanagement Ems-Weser) seinen Sitz in dem ehemaligen Lehrerseminargebäude. Die Aula wird als Sitzungssaal genutzt. Bis heute ist die Orgel unverändert im Zustand von 1954 erhalten, allerdings unspielbar; das Innere der Orgel wird teilweise als Materiallager genutzt, so dass etliche Pfeifen beschädigt sind. Da der Raum nicht für die Öffentlichkeit genutzt wird, würde eine aufwendige Wiederherstellung nicht lohnen; eine mit einer Umsetzung an einen anderen Ort verbundene Restaurierung wäre mit hohem Aufwand verbunden und würde auch das stimmige optische Raumensemble zerstören.

I. MANUAL | C–f³
Prinzipal 8'
Gedackt 8'
Oktave 4'
Offenflöte 4'
Oktave 2'
Gemsquinte 1 1/3'
Mixtur 4f.
Trompete 8'
Koppel II–I

II. MANUAL | C–f³
Rohrflöte 8'
Quintatön 8'
Prinzipal 4'
Gedacktflöte 8'
Waldflöte 2'
Zimbel 3f.
Krummhorn 8'
Tremulant

PEDAL | C–f¹
Subbass 16'
Pommer 8'
Choralbass 4'
Posaune 16'
Koppel II–P
Koppel I–P


 Zwei freie Kombinationen, Tutti, Auslöser, Rohrwerks-Einzelabsteller.

 Pneumatische Kegellade.

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 D-26121 Oldenburg | Peterstraße 42


Quellen und Literatur: Michael Hochgartz: Bericht über die Orgel im Gebäude des Staatshochbauamts, Peterstraße 42, 2900 Oldenburg, 1988 (M. Hochgartz gilt herzlicher Dank für die Zusendung) ⋄ Eigener Befund.

 

Diese Orgel habe ich am 10.03.2021 besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 09.07.2023.