Braunfels, St. Anna

Orgel von Robert Knauf (Bleicherode), 1892. Umgebaut durch Eduard Wagenbach (Limburg), 1959.


© Jörg R. Becker, 2016 (mit freundlicher Genehmigung)
© Jörg R. Becker, 2016 (mit freundlicher Genehmigung)

Die Orgel, die heute in St. Anna Braunfels steht, wurde 1892 von Robert Knauf (Bleicherode) für die neue Pfarrkirche St. Martinus in Wilnsdorf gebaut. Dort hatte sie 12 Register (I. MANUAL: Bordun 16', Prinzipal 8', Hohlflöte 8', Gambe 8', Octave 4', Mixtur 3f. 2'; II. MANUAL: Geigenprincipal 8', Salicional 8', Flöte 4'; PEDAL: Violon 16', Subbaß 16', Cello 8').

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fanden mehrere Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten statt: 1923 Ernst Tennstädt (Lippstadt), 1934 Jehmlich und Menne (Hagen), 1948 Anton Feith (Paderborn) und 1951 Gebr. Stockmann (Werl). Das in einer Dispositionsaufzeichnung 1939 genannte Gedeckt 8' im II. Manual muss später hinzugefügt worden sein.

Im Zuge eines Orgelneubaus nahm Eduard Wagenbach (Limburg) die Knauf-Orgel 1957 in Zahlung. Einige der alten Register fanden in der neuen Wilnsdorfer Orgel wieder Verwendung. Den Rest der Knauf-Orgel stellte Wagenbach 1959 verstümmelt und durch andere Restbestandteile ergänzt in der neu erbauten St.-Anna-Kirche in Braunfels auf. Der Architekt hatte für die Orgel nur einen kleinen Raum neben der Sakristei vorgesehen. Dort wurde die Orgel mit oben abgesägtem Gehäuse aufgestellt und mit einer Jalousie als Sichtschutz verdeckt. Der seitlich eingebaute Spieltisch ist über den Gang zur Sakristei zu erreichen. Die ursprünglich weißen Untertasten wurden in Xylamon eingelegt und zeigen daher heute eine bräunlich-schwarze Färbung.

1997 erfolgte durch Orgelbau Hans Peter Mebold (Siegen) der Austausch der verwurmten Hohlflöte 8' gegen Pfeifen aus Werkstattbeständen. Aufgrund der hohen Schadstoffbelastung durch das Xylamon wurde die Durchführung einer Reinigung abgelehnt.

I. HAUPTWERK | C–f³

Principal 8'

Hohlflöte 8'

Octave 4'

Quinte 2 2/3'

Spitzflöte 2'

Terz 1 3/5'

Mixtur 3–4f.

Manualcoppel

II. OBERWERK | C–f³

Lieblichgedackt 8'

Prinzipal 4'

Flöte 4'

Oktave 2'

PEDAL | C–d¹

Subbass 16'

Octavbass 8'

Bassflöte 4'

Fagott 16'

Pedalcoppel


Mechanische Schleiflade.

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D-35619 Braunfels | Hubertusstraße 9


Quellen und Literatur: Hermann J. Busch, Die Orgeln Kreis Siegen, Berlin 1974, S. 180–182 ⋄ Pfarrchronik Wilnsdorf/Rödgen ⋄ Gabriel Isenberg, Orgellandschaft im Wandel, Phil. Diss., Dresden 2017, S. 239–241 ⋄ Frdl. Mitteilung von OBM Hans-Peter Mebold ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 21 | Diese Orgel habe ich am 25.10.1996 im Rahmen meines Orgelbau-Praktikums besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 26.08.2023.