Ernst, St. Salvator

Orgel von Heinrich L. Voltmann (Klausen), 1868.


© Gabriel Isenberg, 13.03.2017
© Gabriel Isenberg, 13.03.2017

Für die 1845/46 nach Plänen von Johann Claudius von Lassaulx errichtete St.-Salvator-Kirche in Ernst an der Mosel baute Heinrich L. Voltmann (Klausen) 1868 für 1660 Taler eine Orgel mit 20 Registern, die von dem Arzt Dr. Michael Lönartz gestiftet worden war.

1908 änderte Voltmanns Schwiegersohn, der Orgelbauer Anton Turk (Klausen) zwei Stimmen im Unterwerk: Holzgeige 8' statt Geigenprincipal 4', Aeoline 8' statt Flageolet 2'. 1935 wurde die Orgel durch Josef Deckers (Cond) gereinigt, 1936 erhielt sie einen elektrischen Gebläsemotor, im Pedal wurde die Bombarde 16' (mit Stiefeln von der Fa. Steinmeyer) eingebaut. 1949 erfolgte eine weitere Reinigung durch die Fa. Christian Gerhardt (Boppard).

1960 nahm Hubert Elsen (Wittlich) einen durchgreifenden Umbau vor, bei dem auch der obere Teil des originalen Gehäuses entfernt wurde. Außerdem erhielt das Hauptwerk eine Terzflöte 1 3/5' statt der Gamba 8' und das Unterwerk Gemsquinte 1 1/3' statt Fernflöte 8', die Mixtur wurde verändert und die beiden Zungenstimmen wurden erneuert; die Veränderungen von 1908 wurden rückgängig gemacht. 1987 stellte die Gemeinde in Eigenleistung wieder ein geschlossenes Gehäuse im ursprünglichen Stil her, dabei wurde die historische Prospektfront (Gerhardt 1906) aus der Karmeliterkirche Boppard verwendet. Die Arbeiten erfolgten unter Anleitung des Ernster Organisten Wilhelm Basten (1946–2023), der sich als Organologe über viele Jahrzehnte für die Orgel in Ernst und die Orgellandschaft an der Mosel einsetzte.

Die Ernster Orgel gehört neben den Orgeln in Ürzig (1867) und Valwig (1869) zu den ältesten und größten noch erhaltenen Voltmann-Orgeln. Der Zustand ist gut, eine Rückführung auf den Originalzustand wäre aus organologisch-historischer Sicht wünschenswert

I. UNTERWERK | C–f³

Salicional 8'

Geigenprincipal 4'

Stillgedact 8'

Rohrflöte 4'

Flageolet 2'

Gemsquinte 1 1/3'

II. HAUPTWERK | C–f³

Principal 8'

Bourdon 16'

Terzflöte 1 3/5'

Hohlflöte 8'

Octav 4'

Quinte 3'

Flauto dolce 4'

Octav 2'

Mixtur 4f. [1 1/3']

Trompete 8' Bass/Dis.

Manualschiebekoppel

PEDAL | C–fº

Subbaß 16'

Octavenbaß 8'

Octav 4'

Bombarde 16'

Coppel [außer Betrieb]


Mechanische Schleiflade.

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D-56814 Ernst | Moselstraße 46


Quellen und Literatur: Franz Bösken / Hermann Fischer / Matthias Thömmes, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Bd. 4/1, Mainz 2005, S. 307 ⋄ Wilhelm Basten, Die Orgelbauer Voltmann und Turk in Klausen, in: Ars Organi 54 (2/2006), S. 86 f. ⋄ Frdl. Mitteilung von Wilhelm Basten ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 519 | Diese Orgel habe ich am 16.03.2017 besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 23.03.2023.