Eilendorf, St. Severin

Orgel von Karl Göckel (Mühlhausen-Rettigheim), 1997.


© Gabriel Isenberg, 05.08.2005
© Gabriel Isenberg, 05.08.2005

Die alte Kirche von Aachen-Eilendorf stammte aus dem Jahr 1714. Der Grundstein zur heutigen St.-Severins-Kirche wurde am 10. Mai 1864 gelegt. Der neoromanische Bau als dreischiffige Bruchsteinbasilika entstand nach den Plänen der beiden bekannten Baumeister Heinrich Wiethase und August Essenwein; 1908 war der Turm fertiggestellt.
Als die alte Kirche 1867 abgebrochen wurde, verkaufte man die vorhandene Orgel. Die neue Kirche erhielt 1872 ein Instrument aus der Werkstatt Georg Stahlhuth (Aachen) mit 19 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Sie stand auf einer Empore im nördlichen Querschiff. Die im Ersten Weltkrieg abgelieferten Prospektpfeifen wurden 1922 durch die Firma Dauzenberg aus Linnich ersetzt. Da sich die Stahlhuth-Orgel über die Jahre als zu klein erwies, bekam die Kirche 1931 ein neues Instrument von der Orgelbaufirma Karl Bach (Aachen) mit elektrischen Trakturen und 36 Registern. Hauptorgel und Generalspieltisch standen nun auf der Westempore, die alte Stahlhuth-Orgel wurde als Fernwerk mit eigenem Spieltisch umgebaut, sie konnte außerdem vom dritten Manual des Generalspieltischs angespielt werden.
Die störungsanfällige Traktur und die schlechte Qualität des Pfeifenwerks bewegten die Gemeinde zu einem Orgelneubau, der 1997 durch die Orgelbauwerkstatt Karl Göckel (Mühlhausen-Rettigheim) als Opus 32 erfolgte. Das zweimanualige Werk ist in seiner Disposition dem französisch-symphonischen Stil nachempfunden und mit vollmechanischen Schleifladen gebaut. Das alte Stahlhuth-Gehäuse wurde in die Prospektgestaltung integriert. Die Intonation ist ausgewogen, allerdings für den Kirchenraum recht laut.

I. HAUPTWERK | C–g³

Montre 8'
Flûte harmonique 8'
Gambe 8'
Bourdon 8'
Prestant 4'
Flûte 4'
Quinte 2 2/3'
Doublette 2'
Fourniture 4r.
Cornet 5r. [ab c¹]
Trompette 8'
Koppel II–I

II. SCHWELLWERK | C–g³
Bourdon 16'
Flûte traversière 8'
Salicional 8'
Voix celeste 8' [ab cº]
Flûte octaviante 4'
Sesquialter 2 2/3' 1 3/5'
Octavin 2'
Plein Jeu 5r.
Trompette harmonique 8'
Hautbois 8'
Clairon harmonique 4'
Subkoppel II

PEDAL | C–f¹
Soubasse 16'
Flûte 16'
Basse 8'
Octave 4'
Basson 16'
Trompette 8'
Koppel II–P Super
Koppel II–P
Koppel I–P


Appels: SW-Zg. an/ab; HW-Ped. Zg. an/ab; Pr.Chor an/ab.

Mechanische Schleiflade.

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D-52080 Aachen-Eilendorf | Kirchplatz 3


Quellen und Literatur: Erik van der Heijden, Orgellandschaft zwischen Maas und Rhein, Mettlach 2005, S. 17-19 ⋄ Beiheft zur CD „Orgeln der Kaiserstadt Aachen“ (unda maris UM-20171), 2001, S. 29–30 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 253 | Diese Orgel habe ich am 05.08.2005 im Rahmen der 53. Internationalen Orgeltagung der Gesellschaft der Orgelfreunde in Maastricht besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 24.02.2023.