Holdorf

Katholische Kirche Sankt Peter und Paul

Große Straße • D-49451 Holdorf


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Kirche

Die erste Kapelle in Holdorf wurde 1736 auf Initiative von Pfarrer Ortmann aus Damme gebaut. Die Weihe des kleinen Fachwerkbaus fand am 19. Dezember 1737 statt. Da die kleine Kapelle für die wachsende Gemeinde im 19. Jahrhundert zu klein wurde, beschloss man 1852 den Neubau einer größeren Kirche. Die Konsekration der 1855-58 errichteten, dreischiffigen neugotischen Hallenkirche nach den Plänen Georg Gottfried Kallenbachs (Münster) fand am 18. November 1858 statt. Eine umfangreiche Umgestaltung im Zuge der Liturgiereform fand 1965 statt. Mit der Renovierung 1980 bekam die Kirche ihre neugotische Gestalt wieder zurück.

Orgel

In früheren Jahrhunderten erhielt die Holdorfer Peter-und-Paul-Kirche zweimal gebrauchte Orgeln aus St. Catharina Dinklage: 1781 kam die Reinking-Orgel von 1680 aus Dinklage nach Holdorf. Und nach dem Neubau der Holdorfer Kirche stellte der Orgelbauer Kröger aus Goldenstedt 1868 die Müller-Orgel von 1781 in Holdorf auf. Diese wurde 1933 durch Otto Ritter (Goldenstedt) umgebaut.

Die heutige Orgel ist ein Werk der Orgelbaufirma Alfred Führer (Wilhelmshaven) aus dem Jahr 1969. Die zweimanualige Schleifladenorgel wurde ebenerdig vorne im linken Seitenschiff aufgestellt. Am 5. Oktober 1969 fand die feierliche Orgelweihe statt. Im Jahr 1997 führte die Orgelbauwerkstatt Führer eine Reinigung und Neuintonation durch. 2012 versetzten Thomas Franzmeier und Christian Wachtendorf vom Ostfriesischen Orgelservice die Orgel auf die neue Westemore um.

Das schlichte Eichenholzgehäuse zeigt in der Front drei Pfeifenfelder: das Hauptwerk und die beiden seitlichen Pedaltürme. Unter dem Hauptwerk steht das vergitterte Brustschwellwerk; die Jalousien sind durch die Vergitterung nach außen nicht zu sehen. Im Orgelfuß ist die Spielanlage mit mechanischen Registerzügen zu beiden Seiten des Notenpultes eingebaut. Die Koppeln werden über Hakentritte mit dem Fuß geschaltet. Die Spielanlage kann mit zwei Falttüren verschlossen werden.


Disposition

I. HAUPTWERK | C–g³

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Gedacktflöte 4'

Gemshorn 2'

Mixtur 4f. [1 1/3']

Trompete 8'

Koppel II–I

II. BRUSTWERK (SW) | C–g³

Gedackt 8'

Blockflöte 4'

Prinzipal 2'

Quinte 1 1/3'

Zimbel 3f. [1/2']

Dulcian 8'

Tremulant

PEDAL | C–f¹

Subbaß 16'

Oktave 8'

Pommer 8'

Choralbaß 4'

Fagott 16'

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade.


Literatur

Gabriel Isenberg, Orgellandschaft Dammer Berge, Damme 2011, S. 27-30

© Gabriel Isenberg | 2011, 2012