Dumicke, St. Elisabeth

Orgel von Friedrich Specht (Amberg), 1855.


© Gabriel Isenberg, 07.04.2022
© Gabriel Isenberg, 07.04.2022

Seit Mitte der 1960er-Jahre stand in der 1935 erbauten und 1985–87 erweiterten St.-Elisabeth-Kapelle eine » Orgel des Siegener Orgelbauers Hans Dentler mit drei Registern.

Diese wurde Ende 2021 ersetzt durch eine gebraucht angeschaffte, historische Orgel von dem Amberger Orgelbauer Friedrich Specht. Dieser hatte das Instrument 1855 für die Pfarrkirche St. Johannes d. T. in Ilsenbach bei Püchersreuth im Landkreis Neustadt an der Waldnaab gebaut. Dort hatte es bis 1975 Bestand, als der Orgelbauer Hermann Kloss (Kelheim) die vernachlässigte Orgel abbaute und einlagerte. Anton Habetin, seinerzeit Mitarbeiter von Kloss, erwarb um 1995 die Reste der Ilsenbacher Orgel und stellte das Instrument wieder her. In dieser Form konnte er es 2007 an das 2005 gegründete „Kloster am Rande der Stadt“ Saarbrücken verkaufen. Nach Auflösung des Saarbrücker Klosters 2019 stand die Orgel erneut zum Verkauf und fand nach einer Reinigung und Überholung durch die Fa. Gebr. Stockmann (Werl) seine neue Bleibe in Dumicke. Die Ilsenbacher/Dumicker Orgel ist eines der wenigen noch erhaltenen Instrumente des Amberger Orgelbauers Friedrich Specht.

Die kleine Orgel passt sich hervorragend in den Kirchenraum der Dumicker St.-Elisabeth-Kapelle ein. Die Spielanlage befindet sich an der Rückseite des in die Emporenbrüstung integrierten Instruments. Die Registerzüge sind zu beiden Seiten des Klaviaturblocks in der Gehäuserückseite angeordnet. Erstaunlich für die Bauzeit ist die Verwendung der „kurzen Oktave“ ohne die Töne Cis, Dis, Fis und Gis – seinerzeit als kostengünstigere Variante „nach alter Art“ ausgeführt. Die Pedalklaviatur (ebenfalls mit kurzer Oktave) ist fest mit den Pfeifen der Register Copula 8' und 4' verbunden, ab cº repetieren die Töne in die große Oktave, wobei dort die Halbtöne Cis und Dis eigens mit Pfeifen in der 8'-Lage der großen Oktave besetzt sind. Die Quinte 1 1/3' geht vermutlich auf eine Änderung Habetins zurück; ursprünglich war an dieser Stelle eine Octav 1' vorgesehen.

MANUAL | C/E–f³

Copula major 8'

Copula minor 4'

Praestant 4'

Oktavflaut 2'

Quint 1 1/3'

PEDAL | C/E–aº

[besetzt mit Copula 8' und 4', ab cº repetierend]


Mechanische Schleiflade.

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D-57489 Drolshagen-Dumicke | An der Schlade 3


Quellen und Literatur: Gabriel Isenberg, Eine Oberpfälzerin im Südsauerland. Zur historischen Orgel in der St.-Elisabeth-Kapelle Dumicke, in: Südsauerland. Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe, Folge 290 1/2023, S. 83–90 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 614 | Diese Orgel habe ich am 07.04.2022 zum ersten Mal gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 22.03.2023.