Fretter, St. Matthias

Orgel von W. F. Stegerhoff, Inh. Georg Effertz (Paderborn), 1972.


© Gabriel Isenberg, 15.11.2009
© Gabriel Isenberg, 15.11.2009

Der damalige Vikar Maiworm hatte bereits 1855 die Anschaffung einer Orgel und den Einbau einer Empore in der alten Kapelle in Fretter (bei Finnentrop, Sauerland) angeregt. 1858 schaffte die Gemeinde für 200 Reichsthaler eine kleine Orgel mit vier Registern von dem Fredeburger Orgelbauer Hugo Gerstgarbe an. Ein Jahr später fügte Gerstgarbe noch ein freies Pedal mit einem Register für 50 Reichsthaler hinzu. Reparaturen an diesem Instrument sind für die Jahre 1878 (Johann Stockhausen), 1883 (Fritz Clewing) und 1892 belegt.

1898 erhielt die Kapelle eine neue Orgel von der Orgelbauwerkstatt Gebr. Stockmann aus Werl, die 11 Register und pneumatische Kegelladen hatte. In den Jahren 1926 bis 1933 entstand die heutige, große Pfarrkirche St. Matthias nach Plänen des aus Eslohe stammenden Architekten Franz Schneider (Düsseldorf). Die neue Kirche wurde in zwei Bauabschnitten errichtet. Nach Fertigstellung des ersten (südlichen) Teils mit Chorraum im Jahr 1928 wurde die Orgel durch die Fa. Stockmann dorthin umgesetzt und soll im linken Seitenschiff gestanden haben. Als der zweite Teil einschließlich Turm fertig war, wurde die Orgel im Dezember 1932 auf den endgültigen Platz auf der neuen Empore umgesetzt. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch ein elektrisches Gebläse eingebaut.

Durch einen Granateinschlag in die Kirche in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs im April 1945 wurde auch die Orgel stark beschädigt. Die Reparatur nahm die Fa. Stockmann im Frühjahr 1946 vor. Eine weitere Überholung erfolgte 1955/56.

Die heutige Orgel ist ein Werk aus der Werkstatt W. F. Stegerhoff, Inh. Georg Effertz in Paderborn. Unter den zunächst 18 Register wurde einige Register aus der alten Stockmann-Orgel übernommen, auch das elektrische Gebläse verwendete man wieder. Die Orgelweihe fand am 10. Dezember 1972 statt. Im Juni 1976 wurden die von Anfang an vorgesehenen Register Zimbel 3f. und Dulzian 16' im Oberwerk ergänzt, außerdem wurde im Hauptwerk die Waldflöte 2' durch Octave 2' ersetzt. Bis 1994 lag die Pflege bei Georg Effertz. Im Zuge der Kirchenrenovierung 1994/95 führte die Fa. Gebr. Stockmann (Werl) eine Reinigung und Generalüberholung durch; sie ist seitdem auch für die Pflege der Orgel zuständig.

Der Spieltisch steht frei vorne rechts auf der Empore und ist über elektrische Trakturen mit der Orgel verbunden. Die einzelnen Register klingen charaktervoll, in der Klangstärke ist das Instruent eher zurückhaltend. Im Januar 2023 wurde ein Selbstspielautomat von der Fa. Holzapfel an die Orgel angeschlossen.

I. MANUAL | C–g³
Prinzipal 8'
Gedackt 8'
Oktave 4'
Gemshorn 4'
Oktave 2'
Sesquialter 2f.
Mixtur 4f.
Trompete 8'
Koppel II–I

II. MANUAL | C–g³
Rohrflöte 8'
Prinzipal 4'
Koppelflöte 4'
Blockflöte 2'
Zimbel 3f.
Larigot 1 1/3' + 1'
Dulzian 16'

PEDAL | C–f¹
Subbaß 16'
Oktavbaß 8'
Choralbaß 4'
Rauschpfeife 3f.
Posaune 16'
Koppel II–P
Koppel I–P


Freie Kombination, Registercrescendo, Zungenabsteller.

Elektrische Schleiflade.

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D-57413 Finnentrop-Fretter | Ecke Esloher Straße / Glockenweg


Quellen und Literatur: Pfarrarchiv Fretter, Orgelakte (411-2) ⋄ Frdl. Mitteilung von Bernhard Schwens, Fretter ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 350 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 15.11.2009 in einem Gottesdienst gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 24.09.2023.