Hilchenbach, St. Vitus

Orgel von Lothar Simon & Sohn (Borgentreich), 1995.


© Gabriel Isenberg, 02.08.2002
© Gabriel Isenberg, 02.08.2002

In der ersten, 1957 geweihten St.-Vitus-Kirche in Hilchenbach wurde 1960 durch die Fa. Gebr. Stockmann (Werl) eine alte Orgel aus der St.-Johannes-Kirche in Kreuztal aufgestellt. Diese wurde 1965 durch Hans Dentler (Siegen) umgebaut und mit einer neuen Prospektgestaltung versehen; sie hatte sieben Register auf einem Manual und Pedal bei elektrischen Kegelladen.

1980/81 entstand die neue St.-Vitus-Kirche als Oktogonbau mit Gemeindezentrum – separat blieb der alte Turm von 1957 bestehen. Die alte Orgel wurde zunächst 1981 von dem Organisten Hans Werner Dörr in die neue Kirche übertragen.

1995 erhielt die St.-Vitus-Kirche dann eine neue, große Orgel, erbaut von der Fa. Lothar Simon & Sohn (Borgentreich). Das am 2. April 1995 eingeweihte Instrument hat 22 Register mit 1472 klingenden Pfeifen, davon sind 102 aus Holz. Die größte Pfeife der Orgel ist 2,80 m hoch, die kleinste 8 mm. Das Instrument selbst hat eine Höhe von 6,80 m, eine Breite von 4,40 m und eine Tiefe von 2,30 m. Insgesamt wurden 8 m³ Eichenholz, 3 m³ Fichtenholz und 750 kg Zinn verarbeitet. Die Prospektgestaltung stammt von Bernd Simon und Diözesanbaumeister Dr. Peter Ruhnau aus Paderborn. Die Disposition entwarf Domorganist Helmut Peters (Paderborn); Ludger Wiemers und Bernd Becker nahmen die Intonation vor. Im November 2000 mussten die Manualklaviaturen gegen neue ausgetauscht werden, dabei wurde auch die Spieltraktur nachreguliert.

Hinter den Prospektpfeifen steht in der Mitte das Hauptwerk und an den beiden Seiten das Pedalwerk. Das zweite Manual ist als Brustschwellwerk gebaut. Darunter ist der Spielschrank eingebaut. Die Registerzüge mit eckigen Zugknäufen befinden sich seitlich links (oben Manual I, unten Pedal) und rechts (Manual II) und sind nach Registerfamilien geordnet. Die Koppeln sind über Hakentritte einzuschalten. Trotz der sehr trockenen Akustik kann die Orgel den Kirchenraum klanglich gut füllen; das französisch-symphonisch orientierte Schwellwerk passt stilistisch allerdings nicht in diesen Raum.

I. HAUPTWERK | C–g³

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Hohlflöte 4'

Oktave 2'

Mixtur 4-5f. 1 1/3'

Trompete 8'

Tremulant

Koppel II–I

II. SCHWELLWERK | C–g³

Bourdon 8'

Viola da Gamba 8'

Voix coelestis 8' [ab cº]

Prestant 4'

Flûte octaviante 4'

Nasard 2 2/3'

Quarte de Nasard 2'

Tierce 1 3/5'

Fourniture 4f. 2'

Hautbois 8'

Tremulant

PEDAL | C–f¹

Subbaß 16'

Offenbaß 8'

Gedacktbaß 8'

Choralbaß 4'

Posaune 16'

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade.

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D-57271 Hilchenbach | In der Herrenwiese 3


Quellen und Literatur: Orgelakte im kath. Pfarrarchiv St. Augustinus Dahlbruch ⋄ Gabriel Isenberg, Tausend Pfeifen für ein Gloria – Ein Jahrhundert und fünf Orgeln, in: Erwin Isenberg (Hg.): Zur Geschichte der katholischen Parochie St. Augustinus Keppel in Hilchenbach-Dahlbruch – Festschrift aus Anlass der Kirchweihe vor 100 Jahren, Hilchenbach 2000, S. 293–304, hier S. 300–302 ⋄ Frdl. Mitteilung Hans-Werner Dörr ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 4 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am Tag vor der Orgelweihe, am 01.04.1995 gespielt; die Kirche gehört zu meiner Heimatgemeinde, und so habe ich auf dieser Orgel zahlreiche Gottesdienste begleitet und Konzerte veranstaltet.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 23.03.2023.