Neuenkirchen (Oldb.), Apostelkirche

Orgel von Alfred Führer (Wilhelmshaven), 1981, im Gehäuse der Orgel von Johann Martin Schmid (Oldenburg), 1892.


© Gabriel Isenberg, 19.04.2023
© Gabriel Isenberg, 19.04.2023

Fast zweieinhalb Jahrhunderte lang, von 1651 bis 1891, wurde die alte St.-Bonifatius-Kirche in Neuenkirchen simultan von beiden Konfessionen genutzt. 1891 zog die evangelisch-lutherische Gemeinde in ihre eigene Kirche um: Die neugotische Apostelkirche ist ein Bau den Baumeister Heinrich Wilhelm Ludwig Wege und wurde am 30. Juni 1891 eingeweiht.

Nur wenig später, Anfang 1892 war die Orgel fertiggestellt: ein Werk des Oldenburger Orgelbauers Johann Martin Schmid („Schmid III“). Das Werk in dem von Bauinspektor Wege entworfenen Gehäuse hatte neun Register auf einem Manual und Pedal bei mechanischer Kegellade im Manual und pneumatischer Röhrenlade im Pedal. Seit 1962 liefen Planungen für einen Orgelneubau, da das alte Instrument den Ansprüchen nicht mehr genügen konnte und stark vom Holzwurm befallen war. Doch dauerte es noch fast 20 Jahre, bis es wirklich zu einem Neubau kam.

1981 lieferte die Wilhelmshavener Orgelbaufirma Alfred Führer schließlich eine neue mechanische Schleifladenorgel mit 11 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Der alte Subbass sowie das neugotische Gehäuse der Vorgängerorgel wurden wiederverwendet.

Die Manualwindladen stehen auf Höhe der Prospektpfeifen. Die Pedalregister sind auf einer eigenen Lade in einem Verschlag im Turmbogen hinter der Orgel aufgestellt. Das neugotische Gehäuse ist nach oben offen. Die Registerzüge befinden sich in der mittig eingebauten Spielanlage an beiden Seiten und die Koppeln sind über Fußtritte zu bedienen. Der Klang der Orgel ist recht kräftig-herb, der Subbass bietet ein fülliges Fundament.

2006 führte Martin Cladders aus Badbergen eine Generalreinigung und Überholung durch.

I. HAUPTWERK | C–g³

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Flachflöte 2'

Mixtur 3–4f. [1 1/3']

Koppel II–I

II. POSITIV | C–g³

Quintade 8'

Koppelflöte 4'

Oktave 2'

Quinte 1 1/3'

PEDAL | C–f¹

Subbass 16'

Prinzipal 8'

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade.

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D-49434 Neuenkirchen-Vörden | Kirchgasse 6


Quellen und Literatur: Fritz Schild, Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln im Gebiet der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Wilhelmshaven 2008, Nr. 113 ⋄ Archiv der ev. Kirchengemeinde Neuenkirchen ⋄ Gabriel Isenberg, Orgellandschaft Dammer Berge, Damme 2011, S. 46–48 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 402 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 01.03.2011 gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 26.04.2023.