Orgel von Anton Feith (Paderborn), 1967.
In der ersten, neugotischen St.-Marien-Kirche in Freudenberg baute Robert Knauf (Bleicherode) 1875 eine Orgel mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal. 1942 war der Vertrag mit der Fa. Hugo Koch (Köln) zum Bau einer neuen Orgel geschlossen worden; bereits fertiggestellte Teile des Instruments wurden jedoch 1944 durch einen Bombenangriff zusammen mit der Werkstatt zerstört. Daraufhin baute Joseph Goebel (Leichlingen), der die Werkstatt Kochs übernommen hatte, 1950 eine pneumatische Kegelladenorgel mit 15 Registern unter weitgehender Verwendung des Pfeifenmaterials aus der alten Orgel.
In der 1963–65 errichteten St.-Marien-Kirche am neuen Standort – ein moderner Rundbau mit freistehendem Glockenturm – baute die Paderborner Orgelbaufirma Anton Feith 1967 eine neue Orgel; bei der Einweihung spielte Franz-Josef Breuer (Siegen). Die Disposition wurde von Bernhard Ader (Duisburg) und Karl Böhm (Paderborn) entworfen. Bei einer Überholung in den 1990er-Jahren wurde das Pedalregister Clarine 4' hinzugefügt. Das schlicht gestaltete Gehäuse zeigt zwei Pfeifenfelder: Im linken Teil steht das Pedalwerk, auf der rechten Seite befindet sich das Hauptwerk, dahinter leicht erhöht das Schwellwerk mit den elektrisch betätigten Schwellerjalousien, die im Hintergrund hinter den Prospektpfeifen erkennbar sind. Der Spieltisch steht frei auf der rechten Seite der Empore.
I. HAUPTWERK | C–g³
Gedacktpommer 16'
Prinzipal 8'
Spitzflöte 8'
Oktave 4'
Flötgedackt 4'
Quinte 2 2/3'
Waldflöte 2'
Mixtur 5f. 1 1/3'
Trompete 8'
Koppel II-I
II. SCHWELLWERK | C–g³
Holzgedackt 8'
Rohrflöte 8'
Prinzipal 4'
Koppelflöte 4'
Oktave 2'
Terz 1 3/5'
Quinte 1 1/3'
Scharff 4f. 1'
Rohrschalmey 8'
Tremulant II
PEDAL | C–f¹
Subbaß 16'
Prinzipal 8'
Gemshorn 8'
Piffaro 4'+2'
Hintersatz 4f. 2 2/3'
Fagott 16'
Clarine 4'
Koppel I-P
Koppel II-P
Superoktavkoppel II-P
Zwei freie Kombinationen mit Tutti und Auslöser, freie Pedalkombination, Crescendowalze mit Absteller und Anzeige, Einzelabsteller (Zungen und Manual 16').
Elektrisch gesteuerte Schleiflade.
D-57258 Freudenberg | Friedenshortstraße 13
Quellen und Literatur: Hermann J. Busch, Die Orgeln des Kreises Siegen, Berlin 1974, S. 45–47 ⋄ Kath. Pfarrarchiv Freudenberg, Orgelakten ⋄ Eigener Befund.
Nr. 35 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 01.05.1998 gespielt. Von 1998 bis 2005 hatte ich hier meine erste regelmäßige Organistenstelle.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 19.05.2023.
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© Dr. Gabriel Isenberg, 2023