Karnap, St. Marien

[ehemalige Kirche]

Orgel von Franz Breil (Dorsten), 1951.


© Gabriel Isenberg, 01.11.2004
© Gabriel Isenberg, 01.11.2004

Die 1895/96 im neugotischen Stil erbaute Kirche St. Mariä Empfängnis im Essener Stadtteil Karnap erhielt im Jahr 1904 eine Orgel von der Orgelbauanstalt Franz Breil in Dorsten. Das 22 Register umfassende Werk wurde kurz vor Weihnachten 1904 eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg fielen Kirche und Orgel 1944 einem Luftangriff zum Opfer.

Nach dem Krieg nutzte die Gemeinde zunächst eine von dem Architekten Theodor Steinrötter entworfene und Ende 1948 fertiggestellte Notkirche am Meersternweg, die bis heute als Gemeindezentrum besteht. Darin fand eine 1951 angeschaffte Orgel der Fa. Franz Breil (Dorsten) Aufstellung.

Am 8. September 1963, dem Fest Mariä Geburt, fand die Weihe der neuen St.-Marien-Kirche nach den Plänen des renommierten Kölner Architekten Hans Schilling statt. In der Südwand oberhalb der Empore hatte der Architekt drei Nischen für den Einbau einer Orgel vorgesehen – vergleichbar der Breil-Orgel in der von Schilling entworfenen St.-Alban-Kirche in Köln. Jedoch kam es nie zum Einbau einer passend für diese Kirche entworfenen Orgel. Stattdessen wurde die Orgel aus der Notkirche als dauerhaftes Provisorium auf der Empore aufgestellt. Im mittleren Nischenfeld fanden das Werk des II. Manuals sowie darunter das mit einer Holzjalousie verdeckte Pedalwerk Aufstellung. Das Pfeifenwerk des I. Manuals stand mit offenem Prospekt und ohne Gehäuse in der Art eines Rückpositivs auf einem Betonvorsprung vor der Emporenbrüstung. Davon verdeckt war der Spieltisch aufgestellt – im 90°-Winkel zur Emporenbrüstung mit dem Blick des Organisten zum Altar.

Klanglich war die Orgel für die Kirche mit ihrer schallschluckenden Akustik deutlich unterdimensioniert, auch technisch traten immer wieder Mängel auf. Seit der Profanierung 2019 wird die Kirche nicht mehr genutzt. Die Orgel stand über das Verkaufs-Portal Ladach zum Verkauf; über den Käufer ist mir nichts bekannt.

I. MANUAL | C–g³

Rohrflöte 8'

Prinzipal 4'

Nasat 2 2/3'

Mixtur 4f.1 1/3'

Koppel II–I

II. MANUAL | C–g³

Lieblich Gedackt 8'

Blockflöte 4'

Oktave 2'

Sesquialter 3f.

PEDAL | C–f¹

Subbass 16'

Oktave 8'

Quintade 4'

Koppel II–P

Koppel I–P


Freie Kombination, Tutti, Auslöser, freie Pedalkombination („freie Pedalumschaltung“), Registercrescendo mit „Walze ab“.

Elektrische Schleiflade.

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

D-45329 Essen-Karnap | Meersternweg 9


Quellen und Literatur: Werkliste Orgelbau Breil ⋄ Frdl. Mitteilung der Organistin ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 29 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 03.02.1997 gespielt

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 20.08.2023.