Thörl, St. Andrä

Orgel von Franz Grafenauer (Brugg bei Egg), 1898.


© Gabriel Isenberg, 22.08.2004
© Gabriel Isenberg, 22.08.2004

Thörl-Maglern-Greuth ist Grenzort zwischen Österreich und Italien. Abseits des Ortes unterhalb der Hauptstraße liegt die Pfarrkirche St. Andrä, eine gotische Kirche mit bedeutenden Freskenmalereien des Thomas von Villach im Chorraum.

Vermutlich gab es schon im 18. Jahrhundert eine Orgel in der Kirche. Sie war 1896 in einem solch schlechten Zustand, dass die Gemeinde den Orgelbauer Franz Grafenauer aus Brugg bei Egg im Gailtal mit dem Bau einer neuen Orgel beauftragte. Durch die intensiven politischen Aktivitäten des Orgelbauers verzögerte sich die Fertigstellung der neuen Orgel, die schließlich am 23. Oktober 1898 eingeweiht wurde. Die Abnahmeprüfung übernahm der Klagenfurter Domchorregent Alexander Lutschounigg zwei Tage zuvor. Ungewöhnlich für Grafenauer ist der Manualumfang bis f³. Die Windladen baute Grafenauer nach einem eigens entwickelten, mechanischen Hebelladensystem mit Glasventilen.

Bis auf die Ablieferung der Prospektpfeifen im Jahr 1917 und deren späteren Einbau sind keine wesentlichen Veränderungen an dem Instrument bekannt. 1995 wurde die Orgel durch Bernhard Ottitsch (Ferlach) grundlegend saniert. Das Gehäuse mit seinen neugotischen Formen zeigt drei Prospektfelder. Die Balganlage ist mit einem Gerüst über die Orgel gebaut, wodurch sie den schönen, ausgewogenen Anblick des Gehäuses allerdings beeinträchtigt. Der Spieltisch steht frei vor der Orgel, so dass der Organist ins Kirchenschiff blickt. Die Registerzüge sind in einer Reihe über dem Manual angebracht. Die Züge selbst sind schmale Metallknöpfe, darüber ist auf runden Emailleschildern jeweils der Registername angegeben. Es gibt keine Pedalkoppel.

MANUAL | C–f³

Principal 8'

Gamba 8'

Flöte 8'

Octave 4'

Rohrflöte 4'

Mixtur 3f. [2']

PEDAL | C–cº

Subbass 16'

Octavbass 8'


Mechanische Hebellade mit Glasventilen.

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A-9602 Thörl-Maglern | Maglern 2


Quellen und Literatur: Freie Stimmen Klagenfurt [Zeitung], 15.02.1898 ⋄ Kärntner Zeitung, 29.10.1898 ⋄ Eigene Forschungen ⋄ Frdl. Mitteilung OBM Bernhard Ottitsch (Ferlach), 06.08.2001 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 208 | Diese Orgel habe ich am 22.08.2004 im Rahmen meiner Kärnten-Orgelforschungs-Reise besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 19.05.2023.