Orgel von Gebr. Stockmann (Werl), 1928, umgebaut 1989.
Die St.-Antonius-Kirche in Iseringhausen bei Drolshagen ist ein neugotischer Bau von Wilhelm Sunder-Plaßmann von 1908/09. Die Orgel wurde 20 Jahre später durch die Orgelbauwerkstatt Gebr. Stockmann in Werl eingebaut. Ihre Anschaffung wurde durch eine Stiftung des nach Crookston (Minnesota, USA) ausgewanderten Pfarrers Josef Wurm ermöglicht. Ende Januar 1928 war das Instrument fertiggestellt, es verfügte über 12 Register auf zwei Manualen und Pedal bei pneumatischer Kegellade.
Erst in den 1930er Jahren wurde der Kirchturm fertiggestellt; danach erfolgte auch eine Reparatur der Orgel. 1953 fand eine Reinigung und Generalüberholung der Orgel durch die Erbauerfirma Stockmann statt, bei der sämtliche Membranen ausgetauscht wurden.
In ihrer heutigen Form, zurückversetzt in den Turmraum, versehen mit einem neuen Spieltisch und mit veränderter Disposition besteht die Orgel seit einem Umbau 1989, der durch die Fa. Gebr. Stockmann im Rahmen einer umfassenden Kirchenrenovierung vorgenommen wurde. Der Spieltisch steht im 90-Grad-Winkel direkt vor dem Orgelgehäuse und ist auf elektrischem Wege mit den ursprünglich pneumatisch gesteuerten Windladen verbunden. Im I. Manual stand ursprünglich ein Salicional 8' anstelle der Waldflöte 2'; das II. Manual umfasste Aeoline, Gedackt und Gemshorn 8' sowie Traversflöte 4'; im Pedal stand statt des Choralbaß ein Violoncello 8'. Durch die Veränderungen von 1989 ist der romantische Charakter des Instruments nicht erhalten, die Aufstellung hinter dem Bogen im Turmraum wirkt sich ungünstig auf die Klangabstrahlung in den Kirchenraum aus.
I. MANUAL | C–g³
Bordun 16' [Transm. aus Pedal]
Prinzipal 8'
Flöte 8'
Oktave 4'
Waldflöte 2'
Mixtur 3-4f.
Koppel II-I
II. MANUAL | C–g³
Gedackt 8'
Gemshorn 4'
Blockflöte 2'
Quinte 1 1/3'
Tremulant
PEDAL | C–d¹ (Klaviatur bis f¹)
Subbaß 16'
Choralbaß 4'
Koppel II-P
Koppel I-P
Handregister, Freie Kombination, Auslöser, Tutti, Einzelabsteller.
Elektropneumatische Kegellade.
D-57489 Drolshagen-Iseringhausen | Brachtpetalstraße 10
Quellen und Literatur: Gabriel Isenberg, Orgellandschaft im Wandel, Phil. Diss., Dresden 2017, S. 61 f ⋄ Josef Hesse, Geschichte des Kirchspiels und Klosters Drolshagen, Olpe 1971, S. 474–503, insbes. S. 492, 494 ⋄ Eigener Befund.
Nr. 501 | Diese Orgel habe ich am 09.04.2015 besucht.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 05.09.2023.
www.orgelsammlung.de
© Dr. Gabriel Isenberg, 2023