Verden (Aller), Dom St. Maria und Cäcilia

Orgel auf der Nordempore

Orgel von Gebr. Hillebrand (Altwarmbüchen), 1968.


Bildquelle: nomine.net
Bildquelle: nomine.net

Der gotische Dom ist das Wahrzeichen der Stadt Verden an der Aller und entstand in zwei Bauabschnitten: Der erste erstreckt sich über den Zeitraum von 1290 bis 1323. Endgültig fertiggestellt wurde der Bau dann nach 150-jähriger Pause in den Jahren 1473 bis 1490.

Neben der historischen » Orgel von Furtwängler & Hammer auf der Westempore verfügt der Dom auch über eine große Orgel aus der Orgelbauwerkstatt Gebr. Hillebrand (Altwarmbüchen), erbaut 1968 auf der Nordempore in der Vierung. Dieser dreimanualige Neubau mit 43 Registern und mechanischer Spiel- und Registertraktur nach historischen Vorbildern war seinerzeit für die „authentische“ Wiedergabe barocker Orgelmusik gedacht. Mit dem Standort an der alten, über Jahrhunderte angestammten Stelle in der Nähe zu Vierung, Chorraum und Altar ist insbesondere auch die liturgische Funktion dieser Orgel bei den Gottesdiensten und Kasualien verbunden.

Die Werkaufteilung ist im Prospekt klar zu erkennen. Im Orgelfuß ist der Spielschrank eingebaut. Die Registerzüge befinden sich zu beiden Seiten der Spielanlage, die Koppeln sind als Hakentritte gebaut. Klanglich bildet die Hillebrand-Orgel einen Gegenpol zur romantischen Orgel auf der Westempore, klingt aber dennoch nicht zu spitz wie vergleichbare neobarocke Instrumente aus der Erbauungszeit.

Im Jahr 2019/20 wurde das Instrument durch die Orgelbaufirma Martin Hillebrand umfassend renoviert und geringfügig erweitert: Im Rückpositiv wurde Sesquialter in Nasat und Terz aufgeteilt, dafür fiel Sifflöte 1 1/3' weg; im Hauptwerk kam eine Gambe 8' anstelle der Rauschpfeife 2f. zu stehen, Quintadena 16' wurde durch Bordun 16' ersetzt; und im Pedal fielen Spitzflöte 1' und Rauschpfeife 2f. weg, stattdessen kamen Untersatz 32', Cello 8' und Gedaktflöte 8' hinzu, die Mixtur wurde um einen Chor reduziert.

I. RÜCKPOSITIV | C–g³

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Quintade 8'

Oktave 4'

Gedaktflöte 4'

Nasat 2 2/3' [2020]

Blockflöte 2'

Terz 1 3/5' [2020]

Scharf 4f.

Regal 16'

Krummhorn 8'

Tremulant

II. HAUPTWERK | C–g³

Bordun 16' [2020]

Prinzipal 8'

Gambe 8' [2020]

Gedakt 8'

Oktave 4'

Rohrflöte 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'
Mixtur 4-6f.

Terzzimbel 3f.

Trompete 16'

Trompete 8'

RP/HW

BW/HW

III. BRUSTWERK | C–g³

Gedakt 8'

Spitzflöte 4'

Oktave 2'

Quinte 1 1/3'

Flöte 1'

Terzian 2f.

Scharf 3f.

Vox humana 8'

Tremulant

PEDAL | C–f¹

Untersatz 32' [2020]

Prinzipal 16'

Subbass 16'

Oktave 8'

Cello 8' [2020]

Gedaktflöte 8' [2020]

Oktave 4'

Nachthorn 2'

Mixtur 3f.

Posaune 16'

Dulzian 16'

Trompete 8'

Trompete 4'

RP/Ped.

HW/Ped. [2020]


Mechanische Schleiflade.

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D-27283 Verden (Aller) | Lugenstein 10–12


Quellen und Literatur: Dommusik Verden ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 349 | Diese Orgel habe ich am 10.11.2009 zum ersten Mal gespielt; sie gehörte zu meinen Unterrichtsorgeln im Kirchenmusikstudium.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 05.11.2023.