Orgel von Carl Wagner (Kaiserslautern), 1847.
Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche in Vogelbach an der Grenze zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz lag ursprünglich zusammen mit einem Spital am Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Angegliedert war sie der Zisterzienserabtei Wörschweiler und unterstand dem Bistum Metz. Im 16. Jahrhundert war das Gotteshaus durch die Reformation zu einer Filiale der protestantischen Pfarrei Lambsborn geworden. Seit 1776 gilt für die Kirche das Simultaneum.
Das Gebäude im spätromanischen Stil war in der Spätgotik und im 18. und 19. Jahrhundert mehrfach Veränderungen unterworfen. Das Kirchenschiff wurde nach der Zerstörung des Langhauses im 17. Jahrhundert barock wiedererrichtet. In den 1990er Jahren fand eine umfangreiche Restaurierung der Vogelbacher Kirche statt.
Die Orgel stammt aus der Werkstatt des Orgelbauers Carl Wagner (1798–1885), der sich 1847 in Kaiserslautern selbständig gemacht hatte, und ist eines seiner ersten eigenständigen Werke. Im Laufe der Zeit wurde sie mehrmals verändert, bis sie 1984/88 durch Yves Koenig (Sarre-Union) restauriert wurde.
Der weiche, warme Klang der Orgel füllt den Kirchenraum mit vornehmer Zurückhaltung. Das Pfeifenwerk des Manuals steht in dem an allen Seiten geschlossenen Gehäuse; dahinter sind die Pfeifen der beiden Pedalregister aufgestellt. Über die Tretvorrichtung an der rechten Gehäuseseite kann auch heute noch die Balganlage auf dem Dachboden betätigt werden, die ansonsten mit einem elektrischen Gebläse verbunden ist. Der Spieltisch ist auf der linken Gehäuseseite eingebaut; der Koppelzug muss im gezogenen Zustand eingehakt werden.
MANUAL | C–f³
Principal 4'
Bourdon 8'
F. dolce 8'
Solicional 8'
Spitzflöte 4'
Flauto 4'
Octav 2'
Mixtur 3f.
PEDAL | C–gº
Subbass 16'
Octavbass 8'
Coppel
Mechanische Schleiflade.
D-66892 Bruchmühlbach-Miesau-Vogelbach | Dorfstraße 13
Quellen und Literatur: Bernhard H. Bonkhoff: Denkmalorgeln in der Pfalz, S. 172 ⋄ Eigener Befund.
Nr. 179 | Diese Orgel habe ich am 03.09.2003 gespielt.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 10.03.2023.
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© Dr. Gabriel Isenberg, 2023