Blankenstein, St. Johannes Bapt.

Orgel von Freiburger Orgelbau Hartwig Späth (March-Hugstetten), 1999.


© Gabriel Isenberg, 02.07.2023
© Gabriel Isenberg, 02.07.2023

Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist am Marktplatz in Blankenstein a. d. Ruhr ist ein klassizistischer Bau, der 1794 begonnen und 1801 durch den Abt Beda von Werden eingeweiht wurde. 1927/29 erfolgte eine Umgestaltung und Erweiterung durch Georg Metzendorf.

Ihre erste Orgel erhielt die Kirche in den 1830er Jahren, der Name des Erbauers ist nicht überliefert. Die 1856 aufgezeichnete, recht grundtönige und eigenwillige Disposition nennt elf Register auf zwei Manualen sowie ein angehängtes Pedal. Offenbar scheint das Instrument nicht von besonders guter Qualität gewesen zu sein, denn nur rund 25 Jahre später, am 3. Februar 1857 wurde mit Franz Wilhelm Sonreck aus Köln der Vertrag zum Bau einer neuen Orgel im vorhandenen Gehäuse abgeschlossen; das fertige Werk konnte am 8. Juli des gleichen Jahres von Domorganist Bernhard Hüls aus Münster abgenommen werden.

Im Jahr 1911/12 lieferte die Fa. Gebr. Stockmann (Werl) ein pneumatisches Werk mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Diese Orgel wurde vermutlich im Zuge der Kirchenrenovierung 1971/76 entfernt. Über viele Jahre hinweg war eine elektronische Orgel in Verwendung.

Das heutige Instrument ist das Opus 968 der Orgelbauwerkstatt Freiburger Orgelbau Hartwig Späth (March-Hugstetten) von 1999. Durch Wechselschleifen und einen Vorabzug sind die nur sieben Register sehr vielfältig einsetzbar. Werden die Manualregisterzüge halb herausgezogen, erklingen die entsprechenden Register auf dem Obermanual; ganz herausgezogen erklingen sie auf dem Untermanual. Der Zug für die Holzflöte 8' kann noch weiter gezogen werden, so dass er auf beiden Manualen eingeschaltet ist. Der Mixtur-Zug lässt im halb gezogenen Zustand die Oktave 2' als Vorabzug erklingen – beide Register jeweils auf dem Untermanual. Die Oboe 8' ist recht kräftig intoniert und verleiht dem Plenum somit Kraft, kann aber auch (z. B. aus dem II. Manual ins Pedal gekoppelt) als gutes Bassfundament für das Mixturplenum dienen. Die Pfeifen des Subbaß stehen frei hinter dem geschlossenen Gehäuse.

I. MANUAL | C–g³

Holzflöte 8'

Salicional 8'

Prinzipal 4'

Flöte 4'

– Oktave 2' [Vorabzug]

Mixtur 4f.

Oboe 8'

Koppel II–I

II. MANUAL | C–g³

Über Halbzüge:

Holzflöte 8'

Salicional 8'

Prinzipal 4'

Flöte 4'

Oboe 8'

PEDAL | C–f¹

Subbass 16'

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade mit Wechselschleifen.

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D-45527 Hattingen-Blankenstein | Marktplatz


Quellen und Literatur: Franz-Josef Vogt, Franz Wilhelm Sonreck (1822–1900). Untersuchungen zum Leben und Schaffen eines rheinischen Orgelbauers, Kölm 1978, S. 133–137 ⋄ Werkliste Orgelbau Stockmann ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 649 | Diese Orgel habe ich am 02.07.2023 gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 19.12.2024.