Vechta, Maria Frieden

Orgel von Martin Cladders (Badbergen), 2006, unter Verwendung von Bestandteilen der Vorgängerorgel (Kruse 1959) und der alten Osnabrücker Domorgel (Breil 1963).


© Gabriel Isenberg, 09.12.2011
© Gabriel Isenberg, 09.12.2011

Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Bevölkerungszahlen in Vechta stiegen, wurde 1953 mit dem Bau der neuen Kirche Maria Frieden begonnen. Die am 11. September 1954 konsekrierte Kirche ist ein mächtiger Backsteinbau nach Plänen des Münsteraner Architekten Sunder-Plaßmann. Seit März 2007 gehört die Kirche zu der neuen Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt Vechta.

Fünf Jahre nach dem Bau der Kirche lieferte der Orgelbauer Herbert Kruse (Lohne) 1959 eine Orgel mit 24 Registern auf drei Manualen und Pedal mit elektropneumatischen Taschenladen. Nachdem das Instrument um die Jahrtausendwende immer gravierendere Ausfallerscheinungen zeigte, war eine umfassende Neukonzeption der Orgelanlage unumgänglich, zumal die Konzeption des Instruments von Anfang an als nicht besonders gelungen bezeichnet wurde.

Für die Gemeinde bot sich die Möglichkeit, Pfeifenmaterial aus der 1963 von Franz Breil (Dorsten) für den Osnabrücker Dom gebauten und inzwischen durch einen Neubau ersetzten Orgel anzukaufen. Orgelbaumeister Martin Cladders (Badbergen) schuf mit dem Pfeifenwerk der alten Kruse-Orgel und der Osnabrücker Breil-Orgel ein neues Orgelwerk unter Beibehaltung der Prospektgestaltung von Kruse. Ein neuer fahrbarer Spieltisch wurde angeschafft und das Traktur- und Windladensystem auf elektrische Schleiflade umgestellt. Pfarrer Richard Büssing weihte das erneuerte Instrument am 17. Dezember 2006, an der Orgel spielten RKM Stefan Decker und Daniel Kleine-Huster.

Die Orgel ist zweigeteilt an beiden Seiten der Westempore mit symmetrisch zueinander angelegten Freipfeifenprospekten aufgestellt. Nebenwerk und Freies Werk stehen weitgehend in der linken Gehäusehälfte, Hauptwerk und Pedalwerk auf der rechten Seite. Im fahrbaren Spieltisch sind die Registerwippen auf der linken Seite neben den Manualen angebracht. Das freie Werk kann an alle Klaviaturen gekoppelt werden. Die 4000fache Setzeranlage wird mittels Druckknöpfen unter dem ersten Manual geschaltet (S, 0 bis 4, Sequenzer, 5 bis 9, T, R). Die Tausender-, Hunderter- und Zehnerziffern der Setzernkombinationen werden direkt an der digitalen Kombinationsanzeige mittig über dem zweiten Manual eingestellt. Als Fußpistons sind die Koppeln sowie die Sequenzer vor und zurück vorhanden.

I. HAUPTWERK | C–g³

Principal 8'

Gamba 8'

Oktave 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'

Sesquialter 2f.

Mixtur 4f.

Koppel FW–I

Koppel II–I

II. NEBENWERK | C–g³

Rohrgedackt 8'

Principal 4'

Blockflöte 4'

Nasat 2 2/3'

Oktave 2'

Flöte 2'

Terz 1 3/5'

Scharff 3f.

Holzdulcian 8'

Koppel FW–II

FREIES WERK | C–g³

Quintade 16'

Gemshorn 8'

Gedackt 8'

Koppelflöte 4'

Hohlflöte 2'

Trompete 8'

PEDAL | C–f¹

Subbaß 16'

Prinzipalbaß 8'

Gedacktbaß 8'

Choralbaß 4'

Trompete 16'

Koppel FW–P

Koppel II–P

Koppel I–P


4000fache elektronische Setzeranlage mit Sequenzern vor und zurück, Tutti und Nulltaster.

Schleiflade, elektrische Spiel- und Registertraktur.

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D-49377 Vechta |  Overbergstraße 9


Quellen und Literatur: Orgelsachverständigen-Unterlagen des BMO Vechta ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 433 | Diese Orgel habe ich am 09.12.2011 zum ersten Mal gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 07.12.2023.