Eschbach, ev. Kirche

Orgel von Daniel Rassmann (Möttau), 1845.


Bildquelle: Schopie, 25.12.2011 / commons.wikimedia.org
Bildquelle: Schopie, 25.12.2011 / commons.wikimedia.org

Schon in der Vorgängerkirche gab es eine Orgel, denn im Jahr 1776 war der Orgelbauer Johann Conrad Bürgy (Bad Homburg) für eine Orgelreparatur in Eschbach.

Mit dem Bau der neuen Kirche (Grundsteinlegung 1843, Weihe im Januar 1846) bewarben sich mehrere Orgelbauer für die Errichtung eines neuen Orgelwerks. Den Auftrag erhielt Daniel Rassmann aus Möttau, der das Werk 1845 fertigstellte. Mit ihren ursprünglich 23 Registern zählt sie zu den drei größten Orgeln aus der Möttauer Werkstatt und ist ein bedeutendes Zeugnis des frühromantischen Orgelbaus; Rassmann selbst bezeichnete sie als „die Krone der Orgeln in der ganzen Gegend“. Bemerkenswert ist auch die Disposition, unter anderem mit den vier Register in 4'-Lage im Unterwerk! Den Prospekt entwarf der Orgelbauer in Zusammenarbeit mit Landbaumeister Bautzer.

Im Jahr 1880 setze Gustav Rassmann neue Prospektpfeifen (Principal 8') ein und erweiterte das Pedal um die Posaune 16'. Die zu Kriegszwecken 1917 abgelieferten Prospektpfeifen wurden später durch Zinkpfeifen ersetzt. 1935 erhielt die Orgel anstelle der drei ursprünglichen Spanbälge einen Magazinbalg (bis heute im Turmzimmer erhalten) mit elektrischem Gebläse.

Alfred Hardt (Möttau) tauschte 1947 die Trompete gegen eine neue aus, baute eine neue Posaune 16' unter Verwendung der alten Becher und fertigte eine neue Pedalklaviatur mit dem Umfang C bis d¹ (die Tasten cis¹ und d¹ waren nicht mit Pfeifen besetzt und wirkten nur für die Pedalkoppel zum HW). Günter Hardt baute 1959 neue Manualklaviaturen ein. Im Rahmen der Innenrenovierung der Kirche wurde die Orgel 1971 gereinigt.

Im Zuge der 150-Jahr-Feier der Kirche führte Orgelbaumeister Hans Peter Mebold aus Siegen 1995/96 eine Restaurierung der Orgel durch. Dabei erhielt die Orgel neue Prospektpfeifen aus Zinn; die beiden Zungenregister und die Klaviaturen wurden nach dem Vorbild der Rassmann-Orgel in Steinfischbach rekonstruiert. Das Pedalwerk ist frei hinter der Orgel aufgestellt. Die Teilung der Trompete 8' liegt bei hº/c¹.

I. UNTERWERK | C–f³

Principal 4'

Hohlflöte 8'

Salicional 4'

Spindelflöte 4'

Flageolet 2'

Rohrflöte 4'

Mixtur 3f. [1']

II. HAUPTWERK | C–f³

Bourdon 16'

Principal 8'

Viola di Gamba 8'

Flauto traversa 8'

Gedact 8'

Octave 4'

Gemshorn 4'

Flauto 4'

Quinte 2 2/3'

Ocatve 2'

Mixtur 3f. [2']

Trompete 8' B/D

Manualkoppel

PEDAL | C–c¹

Subbaß 16'

Octavenbaß 8'

Violon 8'

Octavenbaß 4'

Posaune 16'

Pedalkoppel


Mechanische Schleiflade.

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

D-61250 Usingen-Eschbach | Usinger Straße 24


Quellen und Literatur: Franz Bösken, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Bd. 2, S. 179 f ⋄ Iris Lenz, Der Wandel der Orgeldisposition bei Daniel und Gustav Raßmann im Spiegel der hessen-nassauischen Orgelliteratur, Wiesbaden 1999, S. 17 f ⋄ Frdl. Mitteilung Hans-Peter Mebold ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 19 | Diese Orgel habe ich am 21.10.1996 im Rahmen meines Orgelbau-Praktikums besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 16.02.2023.