Klagenfurt, Stadthauptpfarrkirche St. Egid

Orgel von Rieger-Kloss (Krnov), 1992.


© Gabriel Isenberg, 20.08.2004
© Gabriel Isenberg, 20.08.2004

Für die gotische Vorgängerkirche der heutigen Stadthauptpfarrkirche St. Egid hatten die Klagenfurter Orgelbauer Jacob Schweller und Hans Schlackwein eine kleine Orgel gebaut. Vermutlich wurde das Instrument in die 1697 geweihte neue Kirche übertragen und hatte hier bis Anfang des 20. Jahrhunderts Bestand. Es ist anzunehmen, dass im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Reparaturen stattfanden; so ist bspw. im Rahmen der umfassenden Kirchenrenovierung 1859–61 von einer Reparatur und einem neuen Anstrich für das Orgelpositiv die Rede.

Erst 1906 erhielt die Kirche eine etwas größere Orgel: ein Werk des Orgelbauers Johann Kuhar aus Stein bei Viktring mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal und mit mechanischen Kegelladen.

Die heutige Orgel stammt als Opus 3646 aus der tschechischen Werkstatt Rieger-Kloss aus Krnov und ist mit ihren 57 Registern auf drei Manualen und Pedal die größte Orgel in Kärnten. Jan Kostera und Josef Brachtl intonierten das Instrument. Das historisierende Gehäuse ist klar nach dem Werkprinzip aufgebaut: Rückpositiv in der Emporenbrüstung, Hauptwerk im Mittelteil des Hauptgehäuses, umrahmt von den beiden Pedaltürmen; das Schwellwerk steht in einem eigenen Gehäuse hinter der Orgel. Das neue Glockenspiel im Turm, das auch zu bestimmten Uhrzeiten eine eigene Melodie spielt, ist mit der Orgel verbunden und kann vom Spieltisch aus gespielt werden.

Durch Blitzschlag wurde die elektronische Setzersteuerung 2017 in Mitleidenschaft gezogen. Der mechanische Spieltschrank ist frontal in das Hauptgehäuse der Orgel eingebaut.

I. RÜCKPOSITIV | C–a³

Gedackt 8’

Quintadena 8’

Prinzipal 4’

Rohrflöte 4’

Sesquialtera II 2 2/3’

Oktave 2’

Blockflöte 2’

Quinte 1 1/3’

Scharff IV 1’

Regal 16’

Sordun 8’

Krummhorn 8’

Tremulant RP

Koppel III–I

II. HAUPTWERK | C–a³

Prinzipal 16’

Prinzipal 8’

Hohlflöte 8’

Gambe 8’

Oktave 4’

Spitzflöte 4’

Quinte 2 2/3’

Superoktave 2’

Mixtur major V–VI 2’

Mixtur minor IV 1 1/3’

Kornett ab fº V 8’

Trompete major 16’

Trompete minor 8’

Spanische Trompete 8’

Spanische Trompete 4’

Glockenspiel

Turm Glocken

Koppel III–II

Koppel I–II

III. SCHWELLWERK | C–a³

Bourdon 16’

Prinzipal 8’

Bourdon 8’

Viola 8’

Voix céleste ab cº 8’

Oktave 4’

Flûte traversière 4’

Viola 4’

Nasard 2 2/3’

Flachflöte 2’

Terz 1 3/5’

Mixtur V 1 1/3’

Trompette harm. 8’

Hautbois 8’

Clairon 4’

Voix humaine 8’

Tremulant SW

PEDAL | C–f¹

Prinzipalbass 16’

Subbass 16’

Quintbass 10 2/3’

Oktavbass 8’

Flötenbass 8’

Quintbass 5 1/3’

Choralbass 4’

Spillflöte 4’

Nachthorn 2’

Rauschpfeife IV 2 2/3’

Kontrafagott 32’

Posaune 16’

Trompete 8’

Schalmei 4’

Koppel III–P

Koppel II–P

Koppel I–P


Cucullus, Cymbala, Rossignol.

Elektronische Setzeranlage mit 192 Kombinationen (16x12) und Sequenzern, auf Speicherkarte ablegbar; feste Kombinationen (Pleno 1 und 2); Crescendo-Walze; MIDI-Speicher (Remocard); Zungen ab, Span. Trompeten ab.

Mechanische Schleifladen, Doppeltraktur für elektronische Setzeranlage, Koppeln mechanisch (III–II, I–II und III–P auch elektrisch).

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A-9020 Klagenfurt | Pfarrplatz 7


Quellen und Literatur: Klagenfurter Zeitung Nr. 110, 12.05.1860 ⋄ Zeitschrift für Instrumentenbau 27, S. 235 ⋄ Orgelbau Rieger-Kloss ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 201 | Diese Orgel habe ich am 20.08.2004 im Rahmen meiner Kärnten-Orgelforschungs-Reise besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 18.05.2023.