Maastricht

Evangelische Waalse Kerk

Sint Pieterstraat • NL-6211 Maastricht


Kirche

Der große Saalbau der Waalse Kerk in Maastricht wurde 1732/33 durch Nicolas Comhaire aus Liège gebaut. Die alte Hilarius-Kapelle, die am selben Ort stand, war für die Gemeinde zu klein geworden. Die fünfeckigen, beidseitigen Anbauten sind durch Holzwände abgetrennt, in denen das Sitzgestühl integriert ist. 1908 wurde die Kirche renoviert. Seit 1984 übernahm die niederländisch-reformierte Gemeinde den Kirchbau von der wallonischen (französisch-reformierten) Gemeinde.

Orgel

Der Erbauer der ersten Orgel in der Waalse Kerk ist nicht bekannt, aber das bis heute erhaltene Gehäuse lässt auf einen Erbauer aus Liège oder Umgebung denken, etwa an Remigius Ancion (Huy). Die Orgel wurde um 1664 erbaut.

Als Thomas Weidtman (Ratingen) 1743 den Auftrag erhielt, die Orgel zu erneuern, verwendete er das alte Gehäuse und Teile der Vorgängerorgel wieder. Die Maastrichter Orgel ist das letzte bekannte Werk aus der Werkstatt Weidtmans.

In den nächsten Jahrzehnten folgten einige kleinere Arbeiten: 1756 durch Heinrich Möseler (Liège) und 1822 durch Joseph Binvignat (Maastricht). 1886 baute die Firma Pereboom & Leijser (Maastricht) die Register Montre 8’ und Viola di gamba 8’ sowie einen Magazinbalg ein.

1964 führte die Orgelbauwerkstatt Gebr. van Vulpen (Utrecht) eine Restaurierung des Werkes durch, bei der die ursprüngliche Disposition rekonstruiert wurde, als zwei zusätzliche Register kamen Fourniture und Sexquialter dazu. 1984 wurde die Orgel durch die Werkstatt Verschueren (Heythuysen) generalgereinigt und in der Intonation korrigiert. Die Orgel hat einen sehr klaren und kräftigen Klang.

Die Spielanlage ist an der rechten Seite ins das Untergehäuse eingebaut. Die gedrechselten Registerzüge liegen in einer Reihe über dem Notenpult. Sie tragen keine Fußtonbezeichnungen. Die Reihenfolge in der untenstehenden Dispositionsauflistung entspricht der Stellung der Register auf der Lade. Schleifladen und Trakturen sind mechanisch.

Disposition

Manual                              CD – c³

Pedal                                      C – f°

Montre                                        [8’]

Bourdon                                     [8’]

Cornet [IV Disk.]                    [4’]

Prestant                                      [4’]

Flute                                             [4’]

Nasard                                          [3’]

Sexquialter [II Disk.]     [22/3’]

Doublete                                   [2’]

Fourniture [IV-V]                   [1’]

Trompete D:                            [8’]

Trompete B:                            [8’]

Humaine                                    [8’]

Tremulant

angehängt

  © Gabriel Isenberg, 2005