Andreasstraße • D-40213 Düsseldorf
Die ehemalige Hof- und Jesuitenkirche St. Andreas entstand auf Anregung der 1619 nach Düsseldorf gerufenen Jesuiten. Die Kirche wurde zwischen 1622 und 1629 vollendet. Erweiterungen und Umbauten folgten in späteren Jahren. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde das sich westlich der Kirche anschließende Jesuitenkolleg errichtet. 1708 schließlich erhielt die Andreaskirche den offiziellen Titel „Hofkirche“. Bis zur Auflösung des Jesuitenordens 1773 blieb St. Andreas Klosterkirche; 1842 schließlich wurde sie zur Pfarrkirche erhoben. 1972 übernahmen die Dominikaner die Seelsorge an der Kirche, die sich heute im Besitz des Landes NRW befindet. Im Frühjahr 1991 konnten umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Inneren der Kirche abgeschlossen werden.
Der Orgelbauer Kemper aus Bonn erbaute 1780/82 unter Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz die erste Orgel mit 26 Registern auf zwei Manualen und Pedal für St. Andreas. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete der Orgelbauer Fabritius aus Linz 1953 in St. Andreas.
Die heutige Orgel baute die Firma Rudolf von Beckerath (Hamburg) im Jahr 1971. Dabei wurde das alte Orgelgehäuse wiederverwendet. Die Disposition entwarf der Kölner Domorganist Josef Zimmermann. Sieben Register wurden nicht sofort, sondern erst zwei Jahre später (im September 1973) eingebaut. Von der gleichen Firma wurde 2003 eine Generalüberholung durchgeführt, bei der auch eine neue Setzeranlage eingerichtet wurde.
Die Spielanlage ist in die Front des Hauptgehäuses eingebaut, so dass sie vom Kirchenschiff aus durch das Rückpositiv verdeckt ist. Die Kunststoff-Registerzüge sind links und rechts neben den Manualen eingerichtet (links für Pedal und Hauptwerk, rechts für Schwellwerk und Rückpositiv). Koppeln sowie Sequenzer sind nochmals als Fußpistons vorhanden. Ansonsten ist die Setzeranlage über Druckknöpfe unter dem ersten Manual zu bedienen. Über und unter der Digitalanzeige (links über dem dritten Manual) befinden sich Schalter zur Umschaltung der Zehner- bis Tausender-Stellen. Die Geschwindigkeit der Tremulanten wird über zwei Drehschalter rechts über dem dritten Manual geregelt. Die Spieltraktur ist mechanisch, die Registertraktur elektrisch; die Windladen sind nach dem System der Schleiflade gebaut.
I. Rückpositiv C – g³ |
II. Hauptwerk C – g³ |
III. Schwellwerk C – g³ |
40 Gedackt 8’ 41 Praestant 4’ 42 Rohrflöte 4’ 43 Quintflöte 22/3’ 44 Doublette 2’ 45 Terz 13/5’ 46 Larigot 11/3’ 47 Scharf 4 f 48 Bärpfeife 16’ 49 Cromorne 8’ 50 Tremulant 51 III / I |
14 Bordun 16’ 15 Prinzipal 8’ 16 Spielflöte 8’ 17 Oktave 4’ 18 Koppelflöte 4’ 19 Nasat 22/3’ 20 Oktave 2’ 21 Cornet 4 - 5 f 22 Mixtur 4 - 6 f 23 Zimbel 3 f 24 Trompete 8’ 25 III / II 26 I / II |
27 Rohrgedackt 8’ 28 Gemshorn 8’ 29 Voix céleste 8’ 30 Prinzipal 4’ 31 Flûte trav. 4’ 32 Schweizerpfeife 2’ 33 Oktävlein 1’ 34 Mixtur 5 f 35 Fagott 16’ 36 Hautbois 8’ 37 Clairon 4’ 38 Tremulant 39 Zimbelstern |
Pedal C – f¹ |
Spielhilfen |
1 Prinzipal 16’ 2 Subbass 16’ 3 Oktavbass 8’ 4 Bartpfeife 4’ 5 Choralbass 4’ 6 Nachthorn 2’ 7 Hintersatz 5 f 8 Posaune 16’ 9 Trompete 8’ 10 Schalmei 4’ |
Elektronische Setzeranlage mit 5000 Kombinationen, Sequenzern, Tutti und Nulltaster - Anordnung der Schalter unter den Manualen: S, 0 bis 9, T [Tutti], R [Nulltaster], Sequenzer zurück und vor - Digitalanzeigen mit Schaltern vor und zurück für die Zehner- bis Tausender-Stellen - Sequenzerschalter als Pistons Geschwindigkeitsregler für die Tremulanten |
11 III / Ped 12 II / Ped 13 I / Ped |
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© Gabriel Isenberg, 2006
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