Museumsinsel • D-80538 München
Am 7. Mai 1925 wurde das 1903 gegründete Deutsche Museum im heutigen Gebäude auf der Münchener Museumsinsel eröffnet. Das aus Stahlbeton errichtete Museum entwarf der Münchener Architekt Gabriel Ritter von Seidl, der die Vollendung des Baus allerdings nicht mehr miterlebte. Nach starker Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte bis 1948 der Wiederaufbau.
Im ersten Obergeschoss befindet sich die Sammlung Musikinstrumente; im zentralen Ausstellungsraum für Tasteninstrumente stehen u. a. zwei große Orgeln.
Als 1986 regelmäßige Konzerte auf den Orgeln des Deutschen Museums eingeführt wurden, wurde der Wunsch nach einem Instrument laut, auf dem auch die barocke Orgelmusik adäquat dargeboten werden konnte. So wurde Jürgen Ahrend (Leer-Loga) mit dem Bau einer Orgel im norddeutsch-barocken Stil für die Musikinstrumenten-Sammlung beauftragt (Opus 145), die am 16. September 1995 mit dem Organisten Karl Maureen eingeweiht werden konnte.
Das rund 1000 Pfeifen umfassende Instrument zeigt im reich verzierten Prospekt die Pfeifen des Prinzipal 8’. Das Brustwerk ist mit zwei Türen verdeckt, die Pedalpfeifen stehen in der Fensternische hinter der Orgel. Als Stimmung wurde modifiziert Werckmeister II gewählt, die Stimmtonhöhe liegt bei 440 Hz, der Winddruck beträgt 65 mmWS. Die Orgel ist mit vollmechanischen Schleifladen gebaut.
I. Hauptwerk C – e³ |
II. Brustwerk C – e³ |
Pedal C – e¹ |
Prinzipal 8’ Viola da gamba [ab A] 8’ Hohlflöte 8’ Oktave 4’ Spitzflöte 4’ Nasat 3’ Oktave 2’ Mixtur [3fach] Manualkoppel |
Holzgedackt 8’ Holzprinzipal 4’ Waldflöte 2’ Sesquialtera Dulzian 8’ Tremulant |
Subbass 16’ Oktavbass 8’ Posaunenbass 16’ Trompetenbass 8’ Pedalkoppel |
Markus Zimmermann, O’zapft is – Die Ahrend-Orgel im Musiksaal des Deutschen Museums München, in: Ars Organi 44 1996, S. 49f
© Gabriel Isenberg, 2010 / 2011
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