Bilstein

Kath. St. Agatha

Orgel: Anton Feith (Paderborn), 1908/62.


© Gabriel Isenberg, 11.04.2014
© Gabriel Isenberg, 11.04.2014

Die katholische Pfarrkirche St. Agatha im sauerländischen Bilstein wurde am 28. September 1878 durch den aus dem Ort gebürtigen Weihbischof Joseph Freusberg geweiht. In den Jahren 1947 bis 1950 fand eine Erweiterung des neugotischen Baus um ein Querschiff statt.

Mit dem Neubau der Kirche 1878 erhielt sie auch ihre erste Orgel, die von dem in Münster ansässigen Orgelbauer Fritz Clewing als dessen Opus 2 erbaut wurde. Das Werk umfasste elf Register und stand mit seinem neugotischen Prospekt auf einer Empore vor dem Turmraum.

1908 wurde die Clewing-Orgel nach Dümpten bei Mülheim an der Ruhr in die dortige St.-Barbara-Kirche verkauft. Für die Bilsteiner Kirche erbaute die Orgelbauanstalt Anton Feith in Paderborn ein neues Instrument mit 15 Registern auf zwei Manualen und Pedal auf pneumatischen Kegelladen. Die im Zweiten Weltkrieg für die Rüstungsindustrie abgelieferten Prospektpfeifen wurden 1924 durch neue Pfeifen aus Zink ersetzt. 1927 baute die Fa. Feith einen neuen elektrischen Gebläsemotor ein.

Ein im Anschluss an die Kirchenerweiterung ausgeführter, umfassender Umbau durch die Fa. Feith im Jahr 1962 gab der Orgel ihre heutige Gestalt. Dabei wurde die Disposition im neobarocken Sinne deutlich aufgehellt und ein neuer freistehender, elektrischer Spieltisch auf die rechte Seite der Empore gesetzt. Auch die äußere Gestaltung mit dem schlichten Freipfeifenprospekt geht auf diesen Umbau zurück. Eine größere Instandsetzung und Reinigung erfolgte durch Siegfried Sauer (Höxter-Ottbergen) im Jahr 1994, wobei auch die Mixtur in der Intonation zurückhaltender gestaltet wurde.

Das Klangbild, dessen romantische Ursprünge sich noch erahnen lassen, wirkt durch die neobarocken Veränderungen etwas inhomogen, kann aber dennoch mit einigen schönen Klangfarben aufwarten.

I. MANUAL | C–g³

Bordun 16'

Prinzipal 8'

Hohlflöte 8'

Oktave 4'

Flöte 2'

Mixtur 5f. 1 1/3'

Oboe 8'

Koppel II-I

II. MANUAL | C–g³

Gedackt 8'

Zartgeige 8'

Blockflöte 4'

Superoktave 2'

Quinte 1 1/3'

PEDAL | C–f¹

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Choralbaß 4'

Liebl. Posaune 16'

Koppel II-P

Koppel I-P


Adlibitum (Freie Kombination), Tutti, Registerwalze, Auslöser, Einzelabsteller (Zungen und Bordun 16'), Tremolo.

Elektropneumatische Kegellade.


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D-57368 Lennestadt-Bilstein | Kirchplatz 2


Quellen und Literatur: Orgelakten im Pfarrarchiv Bilstein ⋄ Eigener Befund.

Nr. 484 | Diese Orgel habe ich am 11.04.2014 gespielt.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 20.05.2025.