Orgel von Michael Weise (Plattling), 1972.
Zentraler Raum des 1969 fertiggestellten Hauptgebäudes in der Adolf-Reichwein-Straße der damaligen Gesamthochschule Siegen, seit 2003 Uni Siegen, ist das Audimax. Auf der an der rechten Saalseite entlang laufenden Empore errichtete die Orgelbaufirma Michael Weise aus Plattling 1972 die große Festsaalorgel, deren Pfeifenwerk weitgehend in einem auch von außen sichtbaren Wanderker untergebracht ist. Die Disposition entwarfen Dr. Hermann J. Busch, Prof. Dr. Johannes Heinrich und Orgelbaumeister Josef Paintner.
1982 wurde durch Hans Peter Mebold (Siegen-Breitenbach), dem auch die Pflege des Instruments oblag, das Pedalregister Bauernpfeife 2’ durch eine Trompete 4’ ersetzt. Auch in den Folgejahren gab es immer wieder kleinere Änderungen; teilweise wurden auch Register stillgelegt. Feuchtigkeit in dem nach außen nur schlecht gedämmten Erker sowie später seltener Gebrauch der Orgel waren Gründe für immer wieder auftretende Ausfälle und technische Probleme.
2007 wurde das bislang ebenerdige Audimax mit ansteigenden Stuhlreihen umgebaut, so dass auch die umlaufende Empore wegfiel. Die Orgel wurde unverändert in das neue Raumkonzept übernommen. Die drei Gehäusefelder ragen flach aus dem Seitenerker hervor. Das linke Gehäuse ist im Prospekt mit Kupferpfeifen besetzt, dahinter steht das Pedalwerk. Im Mittelfeld über dem Spieltisch ist das Hauptwerk untergebracht. Schwellwerk (mit abschließbaren Plexiglas-Jalousien) und darüber das Positiv stehen im rechten Gehäuseteil.
I. HAUPTWERK | C–g³
Gedacktpommer 16'
Prinzipal 8'
Rohrflöte 8'
Oktave 4'
Spitzflöte 4'
Kornett 3f. 2 2/3' [ab cº]
Oktave 2'
Mixtur 5-6f. 1 1/3'
Trompete 8'
Koppel III–I
Koppel II–I
II. SCHWELLWERK | C–g³
Harfenprinzipal 8'
Holzgedackt 8'
Oktave 4'
Koppelflöte 4'
Nasat 2 2/3'
Waldflöte 2'
Terz-None 1 3/5' + 8/9'
Oktävlein 1'
Scharff 4f. 1'
Holzregal 16'
Oboe 8'
Tremulant
Koppel III–II
III. POSITIV | C–g³
Metallgedackt 8'
Quintadena 8'
Schwegel 4'
Prinzipal 2'
Quinte 1 1/3'
Zimbel 3f. 1/2'
Franz. Krummhorn 8'
Tremulant
PEDAL | C–f¹
Subbass 16'
Zartbass 16' [WA]
Prinzipalbass 8'
Gedacktflöte 8'
Basssesquialter 2f. 5 1/3' + 3 1/5'
Oktave 4'
Hintersatz 4f. 2 2/3'
Trompete 4'
Posaune 16'
Basstrompete 8'
Koppel III–P
Koppel II–P
Koppel I–P
Drei freie Kombinationen, zwei freie Pedalkombinationen, Zungen ab, Einzelabsteller (Zungen und Mixturen), Tutti, Schwellerstandanzeige.
Schleiflade, mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur.
D-57076 Siegen-Weidenau | Campus Adolf-Reichwein-Straße
Quellen und Literatur: Hermann J. Busch, Die Orgeln des Kreises Siegen, Berlin 1974, S. 89 ⋄ Bernhard Burbach, Zur Geschichte des Orgelbaus im Kreis Siegen seit 1973,
Examensarbeit, Siegen 1982, S. 107 ⋄ Eigener Befund.
Nr. 25 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 31.10.1996 im Rahmen meines schulischen Betriebspraktikums bei Orgelbau Mebold gespielt, und danach hin und wieder bei
Veranstaltungen im Rahmen meines Schulmusikstudiums an der Uni Siegen.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 13.01.2025.
www.orgelsammlung.de
© Dr. Gabriel Isenberg, 2023