Sankt Paul an der Gail, Pfarrkirche

Orgel von Josef Grafenauer (Egg), 1861.


Bildersammlung Gabriel Isenberg (Bildquelle unbekannt)
Bildersammlung Gabriel Isenberg (Bildquelle unbekannt)

Die spätgotische und in der Barockzeit veränderte Pfarrkirche St. Paul an der Gail erhielt 1861 eine neue Orgel aus der Werkstatt des Orgelbauers Josef Grafenauer. Darüber berichtet ein handschriftlicher Eintrag auf der Unterseite der Windlade, wo es heißt: „Diese Orgel hat aufgesezt Josef Grafenauer Orgelmacher von Egg im Gailthal den 1ten May 1861. mit den Gehilfen Lorenz Grafenauer und Mathäus Katschnig.“ Ein Jahr zuvor, am 14. Februar 1860 hatten die Kämmerer und der Lehrer von St. Paul eine freiwillige Spendensammlung ins Leben gerufen, durch die Anschaffung der Orgel ermöglicht wurde. Die Anschaffungskosten der Orgel beliefen sich auf insgesamt 400 Gulden.

An der Rückwand des heute rot marmorierten Orgelgehäuses ist noch die ursprüngliche grünliche Farbfassung zu erkennen. Über eine Renovierung 1936 berichtet ein handschriftlicher Eintrag im rechten Gehäuseteil: „Neuen Balg eingebaut, ausputzen, stimmen. Mai 1936. Heinrich Kardos, Orgelbaumeister in Lienz.“ Heinrich Kardos hat den Orgelbaubetrieb des Ende 1935 verstorbenen Alois Fuetsch in Lienz übernommen.

Bei einer Renovierung 1975 durch Rudolf Novak (Klagenfurt) erhielt die Orgel ein elektrisches Gebläse. Novak war es auch, der alle originalen Holzpfeifen durch neue Pfeifen ersetzte und dabei Bourdon 8' und Gemshorn 4' anstelle der ursprünglichen Flöten 8' und 4' einbaute. Diese Dispositionsänderung wurde 2005 im Rahmen einer Generalsanierung durch Bernhard Ottitsch (Ferlach) rückgängig gemacht, so dass die Orgel heute wieder ihre ursprüngliche Disposition von 1861 aufweist.

Das Orgelgehäuse mit den beiden geschwungenen Außenfeldern und einem niedrigen Mittelfeld ist in die Emporenbrüstung eingebaut. Die Spielanlage befindet sich an der Rückseite des kleinen Mittelfelds; und die hölzernen Registerhebel ragen aus den Rückwänden der beiden Außentürme heraus. Die Pedalklaviatur ist ans Manual angehängt. Die Balganlage befindet sich auf dem Dachboden über der Orgel.

MANUAL | C–c³

Gedeckt 8'

Flöte 8' [1975–2005 Bourdon]

Prinzipal 4'

Flöte 4' [1975–2005 Gemshorn]

Oktav 2'

Mixtur [2f.] 1 1/3'

PEDAL | C–cº

angehängt


Mechanische Schleiflade.

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A-9623 Sankt Paul an der Gail 8


Quellen und Literatur: Bernhard Trebuch, Check-List der Orgeln des Bezirkes Hermagor (Kärnten), Wien, 1987, S. 30 ⋄ Frdl. Mitteilungen von OBM Bernhard Ottitsch (Ferlach) und Hermann Fritz (Arnoldstein) ⋄ Eigener Befund.

Nr. 134 | Diese Orgel habe ich am 08.08.2001 besucht.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 01.02.2025.