Haiger, Maria Himmelfahrt

Orgel von Eduard Wagenbach (Limburg), 1951.


© Gabriel Isenberg, 17.08.2002
© Gabriel Isenberg, 17.08.2002

Für ihre am 30. März 1930 eingeweihte Kirche hatte die katholische Gemeinde Haiger die alte Orgel aus der katholischen Kirche in Dillenburg übernommen – ein älteres Instrument, um 1809 erbaut und 1835/36 umgebaut, mit sechs Manual- und zwei Pedalregistern und seitlicher Spielanlage. Die Kirche fiel mitsamt der auf der Empore über dem Haupteingang aufgestellten Orgel dem Bombenangriff auf Haiger am 12. März 1945 zum Opfer.

Nach dem Krieg wurde die Kirche in einfacheren Formen wiederaufgebaut und am 25. November 1951 eingeweiht. Die im gleichen Jahr erbaute Orgel ist ein Werk der Orgelbauwerkstatt Eduard Wagenbach in Limburg.

Das Pfeifenewerk steht ohne Gehäuse in symmetrischer Anordnung auf den Windladen – vorne das Hauptwerk, dahinter das sog. Oberwerk. Die drei Pedalregister sind aus einer einzigen Pfeifenreihe gebildet, die (größtenteils in Holz) an der Rückwand der Kirche steht. Die Pfeifen von Singend Gedeckt und Weidenpfeife sind aus Zink, alle übrigen aus Zinn; möglicherweise stammen Teile des Pfeifenmaterials aus älteren Orgeln. Die fehlende Klangbündelung durch ein Gehäuse macht sich vor allem bei den leisen Stimmen des Oberwerks bemerkbar, die kaum durchdringen können. Das bauzeittypische Klangbild ist aber dennoch in sich geschlossen und recht weich intoniert (schöner Sesquialter, keine „schreiende“ Mixtur).

Der Spieltisch steht links auf der Empore.Die Registerwippen haben für die Pedalregister eine grüne Beschriftung, für HW schwarz und OW rot. Das Registercrescendo ist über einen Balanciertritt zu bedienen, neben dem sich ein Abschalter (samt Kontrollleuchte) befindet. Außerdem sind zwei Zeigeruhren für Crescendostand und Voltmeter vorhanden.

I. HAUPTWERK | C–f³

Prinzipal 8'

Weidenpfeife 8'

Oktave 4'

Blockflöte 2'

Mixtur 4f. 1 1/3'

Koppel II–I

II. OBERWERK | C–f³

Singend Gedeckt 8'

Prinzipal 4'

Rohrflöte 4'

Klein Oktave 2'

Sifflöte 1'

Sesquialter 2f. 2 2/3'

Tremolo

PEDAL | C–f¹

Subbass 16'

Gedecktbass 8'

Quintade 4'

Koppel II–P

Koppel I–P


Zwei freie Kombinationen mit Auslöser und Tutti, Registercrescendo mit Abschalter.

Elektrische Kegellade.

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D-35708 Haiger | Bahnhofstraße 41


Quellen und Literatur: Franz Bösken, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Bd. 2, Mainz 1975, S. 132f und S. 409 ⋄ Kath. Kirchengemeinde Haiger ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 161 | Diese Orgel habe ich am 15.11.2002 im Rahmen einer Konzertvorbereitung gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 04.12.2024.