Vestrup, St. Vitus

Orgel von Johann Bernhard Kröger (Goldenstedt), 1875.


© Gabriel Isenberg, 14.01.2021
© Gabriel Isenberg, 14.01.2021

Die 1772 nach den Plänen des Münsteraner Architekten Johann Moritz Güding errichtete Saalkirche St. Vitus in Vestrup wurde 1853-56 durch Joseph Alexander Niehaus in historistischen Formen erweitert. Im Inneren sind besonders die auf das Jahr 1591 datierte Kanzel und der um 1760 entstandene monumentale Hochaltar sehenswert. In den Jahren 1995 bis 1997 wurde die Kirche komplett restauriert.

Die erste Orgel in der Vestruper Kirche war ein gebraucht erworbenes Instrument aus dem Besitz des Orgelbauers Anton Franz Schmid mit sechs Registern, das 1828 angeschafft wurde. Die heutige Orgel stammt aus dem Jahr 1875 und ist ein Werk des Goldenstedter Orgelbauers Johann Bernhard Kröger. Sie hat 13 Register auf zwei Manualen und Pedal bei mechanischen Schleifladen. Das zweite Manualwerk hatte die Register Gamba 8’, Hohlflöte und Flauto douce 4’.

1936 versetzte Friedrich Fleiter (Münster) die Orgel auf der Empore nach hinten. 1971 führte die Orgelbauwerkstatt Alfred Führer (Wilhelmshaven) eine Restaurierung des Instruments durch, bei der die Disposition des zweiten Manuals verändert wurde; die beiden anderen Werke blieben unverändert. Die Koppelzüge wurden durch drei Koppeltritte ersetzt.

1999 führte der Orgelbauer Martin Cladders aus Badbergen eine Teilrestaurierung aus. Dabei blieb die Disposition von 1971 erhalten. Ein weiterer Bauabschnitt mit Wiederherstellung der Spieltraktur und der originalen Disposition ist angedacht, konnte bislang aber noch nicht durchgeführt werden.

Beide Manualwindladen stehen auf einer Ebene im Hauptgehäuse, die Pedallade steht an der Gehäuserückwand. In der frontal eingebauten Spielanlage sind die Registerzüge für das Hauptwerk an der linken Seite neben dem Notenpult, auf der rechten Seite sind entsprechend die Züge für Pedal- und Nebenwerk angeordnet. Die Koppeln werden über Hakentritte links über der Pedalklaviatur bedient.

Die Manualklaviaturen sind zwar bis g³ ausgebaut, die beiden oberen Tasten sind aber jeweils ohne Funktion. Der Orgelklang ist kräftig, aber schön intoniert. Optisch und klanglich passt sich die Orgel gut in den Kirchenraum ein.

I. HAUPTWERK | C–f³

Prinzipal 8’

Bourdun 16’

Gedackt 8’

Oktave 4’

Quinte 2 2/3’

Oktave 2’

Mixtur 3f.

Trompete 8’

Koppel II–I

II. NEBENWERK | C–f³

Blockflöte 4’

Gedacktflöte 8’

Prinzipal 2’

 

Tremulant [ganzes Werk]

PEDAL | C–c¹

Subbaß 16’

Oktavbaß 8’

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade.

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D-49456 Bakum | Vestruper Dorfstraße


Quellen und Literatur: Archiv Orgelsachberatung des BMO Vechta ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 316 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 19.03.2009 gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 19.11.2024.