Stiftsplatz • D-40213 Düsseldorf
Am Rande der Düsseldorfer Altstadt am Rheinufer liegt die katholische Lambertuskirche. Sie ist das älteste Bauwerk der Stadtgeschichte Düsseldorfs und ist 1159 erstmals erwähnt. Bis 1394 wurde sie zu der dreischiffigen gotischen Hallenkirche ausgebaut, wie sie heute zu sehen ist. Nach einem Brand wurde der Turm 1817 wieder aufgebaut, der seitdem die markante Verdrehung seiner Spitze aufweist. 1974 wurde die Kirche von Papst Paul VI. in den Rang einer Basilika Minor erhoben. In St. Lambertus befinden sich unter anderem die Reliquien des hl. Apollinaris, dem Stadtpatron Düsseldorfs, und ein Partikel des Kreuzes Jesu.
Der erste Orgelneubau in der Lambertuskirche ist 1599 von einem unbekannten Orgelbauer nachzuweisen; von diesem Instrument ist bis heute das Gehäuse der Chororgel erhalten. Johann Graurock aus Emmerich baute 1624 ein neues Orgelwerk mit 19 Registern auf zwei Manualen, das 1848 durch einen Neubau der Firma Ibach (Barmen) ersetzt wurde (32+P/II). Im 20. Jahrhundert baute der Orgelbauer Fabritius aus Linz 1925 ein neues Werk mit 50 Registern auf drei Manualen. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete Klais (Bonn) in den Jahren 1960/63 ein mittelgroßes neues Orgelwerk, das allerdings der Größe des Kirchenraums nicht angemessen war.
So konnte nach langer Vorbereitungszeit am 23. Januar 1999 endlich die neue große Orgel aus der Werkstatt Rieger (Schwarzach/Vorarlberg) in St. Lambertus eingeweiht werden. Sie ist im französisch-symphonischen Stil gebaut. Vervollständigt wurde das Orgelwerk 2004 durch die Chororgel im barocken Gehäuse mit Doppelprospekt. Darunter ist das Schwellwerk eingebaut. Chor- und Hauptorgel sind von einem gemeinsamen, fahrbaren Generalspieltisch aus spielbar.
Der Generalspieltisch hat vier Manuale, von denen die unteren drei der Hauptorgel zugeordnet sind. Die Chororgel kann an das vierte Manual geschaltet werden. Jede Orgel muss allerdings zunächst über die Schalter 99 bzw. 100 an den Generalspieltisch gekoppelt werden. Die Register sind dort über Leuchttaster zu beiden Seiten der Manuale schaltbar. Die Spielhilfen sind als Druckknöpfe über und unter der Klaviatur sowie als Fußpistons zu bedienen. Für Registranten sind die Sequenzer jeweils links und rechts außen am Spieltisch noch einmal angebracht.
Die Windladen sind nach dem Schleifladen-System gebaut. Die Spieltraktur ist mechanisch, vom Generalspieltisch ist sie allerdings wie die Registertraktur auch elektrisch.
I. GRAND ORGUE | C–a³
Montre 16’
Bourdon 16’
Montre 8’
Bourdon 8’
Flûte harm. 8’
Gambe 8’
Prestant 4’
Flûte 4’
Doublette 2’
Fourniture [IV] 2 2/3’
Cymbale [V] 1 1/3’
Cornet [V] 8’
Bombarde 16’
Trompette 8’
Clairon 4’
Réc/G.O.
Pos/G.O.
Réc/G.O. 16’
Réc/G.O. 4’
II. POSITIF | C–a³
Montre 8’
Bourdon 8’
Salicional 8’
Prestant 4’
Flûte à chem. 4’
Sesquialtera [II] 2 2/3’
Flûte 2’
Larigot 1 1/3’
Fourniture [IV] 1’
Trompette 8’
Cromorne 8’
Tremblant
Réc/Pos
III. RÉCIT | C–a³
Bourdon 16’
Diapason 8’
Flûte creuse 8’
Gambe 8’
Voix céleste 8’
Prestant 4’
Flûte octav. 4’
Nazard 2 2/3’
Octavin 2’
Tierce 1 3/5’
Piccolo 1’
Plein Jeu [V] 2’
Basson 16’
Trompette 8’
Hautbois 8’
Voix humaine 8’
Clairon 4’
Tremblant
Réc 16’
Réc 4’
PEDAL | C–f¹
Soubasse 32’
Montre 16’
Soubasse 16’
Principal 8’
Bourdon 8’
Flûte 4’
Contrabomb. 32’
Bombarde 16’
Basson 16’
Trompette 8’
Clairon 4’
Réc/Péd
Pos/Péd
G.O./Péd
Réc/Péd 4’
GRAND ORGUE | C–a³
Grand Orgue IV Man.
Bourdon 16’
Montre 8’
Bourdon 8’
Flûte harm. 8’
Prestant 4’
Flûte à chem. 4’
Doublette 2’
Fourniture [IV] 1 1/3’
Cornet [III ab cº] 2 2/3’
Basson 16’
Trompette 8’
RÉCIT | C–a³
Récit IV Man.
Bourdon 8’
Gambe 8’
Voix céleste 8’
Flûte octav. 4’
Octavin 2’
Hautbois 8’
Tremblant
Réc 16’
Réc 4’
PEDAL | C–f¹
Soubasse 16’
Montre 8’
Bourdon 8’
Flûte 4’
Bombarde 16’
Réc/Péd
G.O./Péd
Réc/Péd 4’
Spielhilfen am Generalspieltisch:
Koppeln an den Generalspieltisch
- 99 Chororgel
- 100 Hauptorgel
Elektronische Setzeranlage mit 768 Kombinationen mit Ebenenschalter und je 8 Kombinationen, Sequenzern, Nulltaster und Diskettenspeicher (abschließbar) / programmierbares Registercrescendo
- Anordnung der Schalter über den Manualen: Diskettenlaufwerk, Digitalanzeige für den Setzer mit Ebenenschaltern hoch und runter, Schlüssel, Kombinationen 1 bis 8, Sequenzer (<S und S>),
Walze A, Walzenspeicher A bis D, Digitalanzeige für Crescendostand, Walze prog., 1-32 Probe, zwei Schlüssel
- Anordnung der Schalter unter den Manualen: S, 1 bis 8, <S, S>, Ab [Nulltaster]
- Pistons: Koppeln, Kombinationstritte, Sequenzer
Schwelltritte für HO und ChO sowie Crescendowalze
© Gabriel Isenberg, 2003
www.orgelsammlung.de
© Dr. Gabriel Isenberg, 2023/25