Kaan-Marienborn (Siegen)

Ev. Kirche

Orgel: Alexander Schuke (Potsdam), 1972.


© Gabriel Isenberg, 13.03.2007
© Gabriel Isenberg, 13.03.2007

In der alten Schulkapelle von Kaan-Marienborn bei Siegen wurde um 1910 eine gebraucht angeschaffte Orgel aufgestellt, die mit Kegelladen ausgestattet war und angeblich aus der Apostelkirche Köln stammte und einige Jahre in der Schulkapelle in Weidenau ihren Dienst getan hatte. Bei einem Orgelneubau 1937 verwendete Paul Faust (Schwelm) das komplette Pfeifenwerk, noch brauchbare Teile des alten Gehäuses und die Balganlage der Vorgängerorgel wieder. Bei einem Bombenangriff am 1. Februar 1945 wurden Kapelle und Orgel vollständig zerstört.

Die heutige evangelische Kirche in Kaan-Marienborn ist ein moderner Bau mit fünfeckigem Grundriss und zeltartigem Dach, sie wurde am 11. Dezember 1966 eingeweiht. Zunächst verwendete man hier ein kleines Orgelpositiv mit vier Registern aus der Orgelbauwerkstatt Alfred Führer (Wilhelmshaven), das in den Nachkriegsjahren auch schon für die Gottesdienste im Gemeindehaus verwendet worden war.

1972 bekam die Kirche schließlich eine neue Orgel, erbaut von der Fa. Alexander Schuke aus Potsdam. Die Orgel hat 19 Register auf zwei Manualen und Pedal bei mechanischen Schleifladen. Das schwellbare Brustwerk befindet sich direkt oberhalb des frontal eingebauten Spieltischs und ist daher vom Organisten vergleichsweise laut zu hören. Darüber steht das Hauptwerk; das Pedalwerk ist im Gehäuse rechts untergebracht.
Die Orgel ist seit ihrer Erbauung fast unverändert, nur die beiden 2'-Register wurden zwischen den beiden Manualen getauscht. Das Instrument ist in Pflege bei der Siegener Orgelbauwerkstatt Hans-Peter Mebold. Der ausgewogene Klang wird durch die gute Kirchenakustik unterstützt.

I. HAUPTWERK | C–g³

Principal 8’

Spillpfeife 8’

Oktave 4’

Dulzflöte 4’

Principal 2’

Mixtur 5f. [1 1/3’]

Trompete 8’

Koppel II–I

II. BRUSTWERK (SW) | C–g³

Gedackt 8’

Rohrflöte 4’

Waldflöte 2’

Sesquialtera 2f.

Quinte 1 1/3’

Cymbel 3f. [2/3’]

Vox humana 8’

Tremulant 

PEDAL | C–f¹

Subbaß 16’

Gemshorn 8’

Choralbaß 4’ + 2’

Baßzink 4f. [5 1/3’]

Fagott 16’

Koppel II–P

Koppel I–P



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D-57074 Siegen-Kaan-Marienborn | Augärtenstraße 6


Quellen und Literatur: Hermann J. Busch, Die Orgeln des Kreises Siegen, Berlin 1974, S. 175–176 ⋄ Gabriel Isenberg, Orgellandschaft im Wandel. Die Geschichte der Orgeln in den südwestfälischen Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein zwischen 1800 und 1945. Ein Beitrag zur Orgelgeschichte Westfalens, Phil. Diss. 2017, S. 228 ⋄ Eigener Befund.

Nr. 282 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 13.02.2007 gespielt; in den Jahren 2007/08 diente sie mir zeitweise als Übungsorgel.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 08.06.2025.