Niederdresselndorf

Evangelische Kirche

Orgel: Karl Loetzerich (Ippinghausen), 1968.

Gehäuse: Wilhelm Schmerbach (Frieda), 1858.


© Gabriel Isenberg, 07.02.2014
© Gabriel Isenberg, 07.02.2014

Die evangelische Kirche in dem Hickengrunder Ort Niederdresselndorf bei Burbach ist ein klassizistischer Emporensaalbau, der 1755 an den 1620 errichteten Turm der Vorgängerkapelle angebaut wurde. 1885 erhielt die Kirche einen neuen, größeren Turm aus Basaltstein.

Nur wenige Jahre nach Einweihung der Kirche am 14. September 1755 baute Andreas Scheld aus Niederscheld eine neue Orgel, die über neun Register und ein angehängtes Pedal verfügte. Nachdem 1856 eine Reparatur der „völlig unbrauchbaren alten Orgel“ misslungen war, fertigte Johann Wilhelm Schmerbach d. J. aus Frieda 1858 für 351 Reichsthaler eine neue Orgel, bei der er etliche Pfeifen aus der Vorgängerorgel wiederverwendete. Das am 12. Januar 1859 vollendete Instrument wurde auf einer Empore über Altar und Kanzel aufgestellt.

1959 führte der Siegener Orgelbauer Hans Dentler einen umfassenden Umbau der „kläglich verwahrlosten“ Orgel durch. Das Pfeifenwerk wurde erheblich überarbeitet, Rohrflöte 8' ersetzte das bereits seit 1917 ausgebaute Prospektregister Principal 8', Quinte 2 2/3' und Waldflöte 2' kamen an die Stelle von Hohlflöte 8' und Salicional 8'.

Als in den Jahren 1959 bis 1963 umfangreiche Renovierungsarbeiten im Kirchenraum folgten, wurde auch eine neue Luftheizung eingebaut, die jedoch zu erheblichen Schäden bei der Orgel führte, so dass diese nur wenige Jahre nach dem Umbau von 1959 komplett erneuert werden musste. Dazu erhielt die Orgelbauwerkstatt Karl Loetzerich aus Ippinghausen bei Kassel den Auftrag, was nicht zuletzt auch durch eine großzügige Einzelspende ermöglicht wurde. Erhalten blieb nur das spätklassizistische Gehäuse von 1858, während das gesamte innere Orgelwerk komplett neu gebaut wurde. Beratend stand der Kirchengemeinde dabei Kirchenmusikdirektor Hans Königsfeld aus Siegen zur Seite, der auch die neue Disposition entwarf. Die feierliche Einweihung der neuen Orgel erfolgte am 14. Dezember 1968 im Rahmen eines musikalischen Gottesdienstes.

I. MANUAL | C–g³

Rohrflöte 8'

Prinzipal 4'

Prinzipal 2'

Sesquialtera 2f.

Mixtur 4f.

Koppel II-I

II. MANUAL | C–g³

Gedackt 8'

Rohrflöte 4'

Waldflöte 2'

Zimbel 3f.

Tremolo

PEDAL | C–f¹

Subbaß 16'

Pommer 8'

Choralbaß 4'

Koppel II-P

Koppel I-P


Mechanische Schleiflade.


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D-57299 Burbach-Niederdresselndorf | Am Kirchplatz 7


Quellen und Literatur: Orgelakten im Archiv der ev. Kirchengemeinde Niederdresselndorf ⋄ Hermann J. Busch, Die Orgeln des Kreises Siegen, Berlin 1974, S. 27–29 ⋄ Matthias Dahlhoff, Geschichte der Grafschaft Sayn und der Bestandtheile derselben, Burbach 1872, S. 357–359 ⋄ Evangelische Kirche Niederdresselndorf vor 250 Jahren neu aufgebaut. Festschrift zum Kirchenjubiläum vom 11. - 18. September 2005, Dillenburg 2005, S. 47f  ⋄ Eigener Befund.

Nr. 476 | Diese Orgel habe ich am 07.02.2014 im Rahmen meines Dissertationsprojektes besucht.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 21.05.2025.