Niehl (Köln)

Kath. St. Katharina („Neu St. Katharina“)

Orgel: Romanus Seifert & Sohn (Kevelaer), 1952.


© Gabriel Isenbergm 28.04.2012
© Gabriel Isenbergm 28.04.2012

Die bis heute erhaltene alte St.-Katharina-Kirche in Köln-Niehl ist eine dreischiffige Basilika aus dem 12. Jahrhundert. Der Grundstein zur neuen katholischen Pfarrkirche St. Katharina in Niehl – etwas weiter südlich gelegen – wurde am 2. Oktober 1892 gelegt. Am 5. Juni 1894 konnte schließlich die Konsekration des neuromanischen Baus nach den Plänen des Architekten Theodor Kremer stattfinden. Bis die Ausstattung aus Ausmalung der Kirche komplett war, dauerte es allerdings noch bis 1913. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde Rudolf Schwarz 1948 mit den Planungen für Wiederaufbau und Neueinrichtung beauftragt. Seitdem steht der Altar mit dem Tabernakel in der Vierung.

Die erste Orgel in der neuen St.-Katharina-Kirche war im Januar 1901 fertiggestellt: Das von Ernst Seifert (Köln-Mannsfeld) erbaute Werk verfügte über 28 Register und stand auf der Westempore. Schon bald zeigten sich offenbar immer wieder Mängel, so dass viele kleinere Reparaturen vonnöten waren, größere geplante Arbeiten, darunter ein Umbauvorschlag von Walter Seifert 1915, konnten aus finanziellen Gründen nicht ausgeführt werden. 1926 versetzte man die Orgel in den Turmraum zurück, um auf der Empore genügend Platz für den Chor zu haben. Bei einem Luftangriff am 24. November 1944 wurde die Orgel wie viele andere Einrichtungsgegenstände der Kirche zerstört. Im Frühjahr 1946 lagerte die Firma Seifert noch brauchbare Teile der alten Orgel aus.

Am 15. Juli 1951 gab die Gemeinde schließlich den Auftrag zum Bau einer neuen Orgel, wieder an die inzwischen in Kevelaer ansässige Firma Seifert. Das nach Plänen des Kirchenarchitekten ohne Gehäuse in zwei Teilen links und rechts in der Chorapsis aufgestellte Orgelwerk war 1952 fertiggestellt (Einweihung am 2. März 1952); einige Bestandteile aus der Vorgängerorgel fanden wieder Verwendung. 2001/02 führte Orgelbau Weyland (Leverkusen) eine Reinigung und Generalsanierung durch.

Der Spieltisch steht ebenerdig im Chorraum der Kirche und ist fahrbar. Die Orgelelemente sind über elektrische Trakturen verbunden, die Windladen sind als Membranenladen gebaut. In der halligen Akustik schwimmt der Orgelklang etwas, kann aber den Raum dennoch ganz gut ausfüllen.

Die Registerwippen sind im Spieltisch in einer Reihe über dem zweiten Manual angeordnet in der Reihenfolge Pedal – Koppeln – 1. Manual – 2. Manual (von links nach rechts). Über den Registerwippen befindet sich jeweils ein weißer Stift zur Schaltung der freien Kombination. Die Einzelabschalter befinden sich rechts neben dem Registerfeld, die Spielhilfen werden über vier Leuchtschalter unterhalb des ersten Manuals gewählt.

I. MANUAL | C–g³

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Querflöte 4'

Nasard 2 2/3'

Waldflöte 2'

Mixtur 4f. 1 1/3'

Trompete 8'

Koppel II-I

Koppel Sub II-I

II. MANUAL | C–g³

Gedackt 8'

Salicional 8'

Prinzipal 4'

Blockflöte 4'

Prinzipal 2'

Terz 1 3/5'

Spitzquinte 1 1/3'

Scharf 2-3f. 1'

Krummhorn 8'

Tremulant

PEDAL | C–f¹

Prinzipalbaß 16'

Subbaß 16'

Quintbaß 10 2/3'

Oktavbaß 8'

Gedacktbaß 8'

Choralbaß 4'

Oktave 2'

Posaune 16'

Koppel I-P

Koppel II-P


A (Auslöser), HR (Handregister), FC (Freie Kombination), T (Tutti), Einzelabsteller für die Zungen.

Elektropneumatische Membranenlade.


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D-50735 Köln-Niehl | Sebastianstraße 126


Quellen und Literatur: 100 Jahre Neue Pfarrkirche St. Katharina Köln-Niehl, Köln 1994 ⋄ Werkverzeichnis Ernst Seifert ⋄ Eigener Befund.

Nr. 437 | Diese Orgel habe ich am 28.04.2012 im Rahmen eines Gottesdienstes gespielt.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 20.05.2025.