Nußloch

Die am 10. Januar 1813 eingeweihte Kirche der evangelisch-reformierten Gemeinde im badischen Nußloch wurde 1901 erweitert; dabei wurde auch der baufällige Dachreiter durch einen neuen Turm ersetzt. 1930 erhielt die Kirche eine neue Ausmalung und von 2004 bis 2012 fanden umfangreiche Renovierungsarbeiten am Gebäude statt.

Die erste Orgel der Kirche, über die keine genaueren Informationen bekannt sind, versagte bald ihren Dienst, so dass 1858 in Schwetzingen für 400 Gulden eine gebrauchte Orgel angeschafft wurde, die für weitere 300 Gulden renoviert werden musste.

Die erste eigens für die Nußlocher Kirche neu gebaute Orgel lieferte die Orgelbauanstalt Voit & Söhne in Durlach im Jahr 1887 für 7000 Mark – ein Werk mit zwei Manualen und Pedal bei mechanischen Kegelladen. Die Voit-Orgel wurde 1963 durch eine neue Orgel der Gebr. Mann in Marktbreit mit 21 Registern ersetzt.

Im Rahmen der umfassenden Kirchenrenovierung zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde auch der Bau einer neuen Orgel geplant, die schließlich am 20. Oktober 2013 eingeweiht werden konnte. Das von der Orgelbauwerkstatt Richard Rensch aus Lauffen am Neckar erbaute Instrument verfügt über 26 Register auf zwei Manualen und Pedal – in ihrer Klanggebung ist sie mit ihrer füllig-warmen Intonation und mehreren Streicherstimmen am deutsch-spätromantischen Orgelklang orientiert. Die Spielanlage mit den Registerzügen zu beiden Seiten des Notenpults ist frontal in das Orgelgehäuse eingebaut. Die 16'-Koppel im II. Manual ist durchkoppelnd, d. h. sie wirkt bei gezogener Manualkoppel auch auf das I. Manual. Die Rensch-Orgel ist auch in zahlreichen Konzerten zu hören, die vom „Freundeskreis für die Orgel“ organisiert werden.