Sankt Sebastian (bei Launsdorf)

Kath. Pfarrkirche St. Sebastian

Orgel: Unbekannter Erbauer, um 1680.


© Gabriel Isenberg, 20.08.2004
© Gabriel Isenberg, 20.08.2004

Am Fuße des Magdalensbergs und in Sichtweite der bekannten Burg Hochosterwitz nordöstlich von Klagenfurt liegt die Ortschaft St. Sebastian (zugehörig zur Gemeinde St. Georgen am Längsee). Der stattliche spätgotische Saalbau der Pfarrkirche stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Der Großteil der Einrichtungsgegenstände der Kirche wurde um 1680 angeschafft. Aus dieser Zeit dürfte auch die Orgel stammen, deren Erbauer nicht bekannt ist. Erstmals ist die Existenz der Orgel im Kircheninventar-Verzeichnis von 1831 notiert. 1867 fügte der Orgelbauer Georg Frisch laut Signatur am Windkastenspund das Pedal hinzu. Im Jahr 1901 nahm der Orgelbauer Franz Grafenauer aus Egg im Gailtal für 140 Kronen eine Reparatur vor, bei der er das Gebläse erneuerte und viele schadhafte Pfeifen ausbesserte.

Die Orgel steht mittig auf der geräumigen Empore. Die Klaviatur ist unterhalb des mit 19 Pfeifen des Principal 2' besetzten Prospektfelds in das Gehäuse eingelassen und über Stechermechanik mit der Windlade verbunden. Die Manualregister werden über Eisenhebel eingeschaltet, die links und rechts aus den Klaviaturbacken ragen. Spuren am Gehäuse verraten, dass die Orgel ursprünglich Flügeltüren besessen hat. Die Pedallade ist an der Rückseite der Orgel an das Gehäuse montiert; die Pedalpfeifen sind nicht von einem Gehäuse umschlossen. Die Pedalregister werden durch zwei gedrechselte Züge eingeschaltet, die unterhalb der linken Manualregisterhebel aus der Gehäusevorderseite ragen; die Traktur wird durch das Gehäuse geführt und stößt hinten wieder hervor, um über zwei Wellen die freiliegenden Pedalschleifen zu ziehen. Alle Register sind unbezeichnet.

Der Zustand des Instruments war bei meinem Besuch [2004] schlecht: Viele Pfeifen fehlten oder waren stark beschädigt und verstimmt, die Mechanik war dereguliert und die Windversorgung nur noch mit Einschränkungen funktionsfähig.

MANUAL | C/E–c³

Gedeckt 8'

Flöte 4'

Principal 2'

Quinte 1 1/3'

PEDAL | C/E–aº

Subbass 8'

Octavbass 4'


Mechanische Schleiflade.


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A-9314 St. Sebastian 15


Quellen und Literatur: Bernhard Trebuch, Orgeln und Orgelbau im Bezirk St. Veit an der Glan (Kärnten), Phil. Diss., Wien 1986, S. 292–297 ⋄ Eigener Befund.

Nr. 197 | Diese Orgel habe ich am 20.08.2004 besucht und untersucht.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 13.08.2025.