Vörden, St. Paulus Apostel

Orgel von Franz Breil (Dorsten), 1980/81.


© Gabriel Isenberg, 24.01.2009
© Gabriel Isenberg, 24.01.2009

Nachdem die bis dahin simultan genutzte Kirche in Vörden 1842 ein Raub der Flammen geworden war, errichteten beide Konfessionen ihre eigene Kirche. Die katholische St.-Paulus-Kirche entstand auf den Grundmauern des Nordflügels der ehemaligen Stiftsburg Vörden und wurde am 19. August 1858 eingeweiht.

Die erste Orgel war ein Werk des Orgelbauers Carl Krämer aus Osnabrück aus dem Jahr 1866 und hatte 16 Register auf zwei Manualen und Pedal. Nachdem 1906 der Kirchenraum um den Chor im Osten erweitert worden war, führte die Fa. C. Haupt & Sohn Ostercappeln 1909/10 einen pneumatischen Umbau durch, bei dem auch die Disposition leicht verändert wurde. Ein weiterer Umbau erfolgte 1948 durch Johann Caspar aus Nordenham – die Orgel hatte nun 19 Register. Und schließlich veränderte Herbert Kruse (Lohne) das Instrument 1961 und liefert einen neuen Spieltisch.

Die heutige Orgel ist ein Werk der Firma Breil (Dorsten) von 1980/81. Die Einweihung fand am 22. Februar 1981 statt. Die bereits vorgesehenen Register Trompete 8' (HW), Gamba 8' (SW) und Fagott 16' (Ped) wurden 1993 von der Erbauerfirma hinzugefügt. 1997 führte Orgelbau Breil eine Reinigung, Stimmung und Nachintonation durch. Eine weitere Reinigung und Überholung erfolgte 2019 durch Martin Cladders (Badbergen).

Das zweite Manualwerk ist als prospektloses Unterwerk ausgeführt, das Pedalwerk steht – durch einen Stimmgang getrennt – an der Rückwand des Kirchenraums. Der Spieltisch ist freistehend vor der Orgel positioniert und über einen Trakturkanal mit dem Hauptgehäuse verbunden. Die Intonation ist sehr kräftig, teilweise sehr herb und wenig charakteristisch ausgefürt. Die Register Gedackt 8', Nachthorn 2' und Nasat 1 1/3' im Unterwerk sowie die Rohrflöte 8' im Hauptwerk ab cº stammen noch aus der Vorgängerorgel.

I. HAUPTWERK | C–g³
Prinzipal 8'
Rohrflöte 8'
Oktave 4'
Gedacktflöte 4'
Oktave 2'
Mixtur 4f. 1 1/3'
Trompete 8'
Koppel II–I

II. UNTERWERK | C–g³
Gedackt 8'
Gamba 8'
Blockflöte 4'
Nachthorn 2'
Nasat 1 1/3'
Scharff 3f. 1'
Schalmey 8'
Tremulant

PEDAL | C–f¹
Subbass 16'
Offenbass 8'
Choralbass 4'
Fagott 16'
Koppel II–P
Koppel I–P


Handregister (A), zwei freie Kombinationen (B und C), Auslöser (0), Pleno (PL).

Schleiflade, mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur.

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49434 Neuenkirchen-Vörden | Am Burghof


Quellen und Literatur: Winfried Schlepphorst, Der Orgelbau im westlichen Niedersachsen, Kassel u. a. 1975, S. 157f. ⋄ Kath. Pfarrarchiv Vörden, Orgelakten ⋄ Gabriel Isenberg, Orgellandschaft Dammer Berge, Damme 2011, S. 49–52 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 311 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 24.01.2009 gespielt und danach vielfach in Gottesdiensten und Konzerten.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 10.06.2023.